the long distance howl / ncv / seite
#31
Ansage und Absage
Die Veranstalter schaffen es längst nicht mehr, den oft
kurzfristig neu formulierten Bedingungen zu entsprechen.
Österreichs Regierung pflegt zu all dem eine zur Katastrophe
tendierende Krisenkommunikation, so daß es inzwischen fast
aussichtslos ist, sich zu orientieren. Was gilt denn nun und
warum?
Für einen Musiker heißt das: der Live-Betrieb ging
schon 2020 den Bach runter. Folglich entfielen Auftritte. Den
Publikumskontakt in die Tonne getreten, den Tantiemenfluß
gekappt und die Arbeit im Studio teilweise entwertet, weil der
CD-Verkauf sehr wesentlich am Konzertbetrieb hängt.
Hubert Hofherr (links) und Oliver
Mally
Falls Veranstalter noch etwas
konzipieren und umsetzen möchten, sind stellenweise die
Zugangsbedingungen zu einer Veranstaltung teuer, sehr teuer.
Tests, Quarantäne-Aufenthalte, Fristen und enge Zeitschemata, um
anzukommen und abzufahren, gesperrte Grenzen…
Ich bin zum
Glück Autor und kann derzeit zwischen 60 bis 80 Prozent meiner
Arbeit vom Büro aus erledigen, solange Stromversorgung und
Internetzugang halten. Ich kann meinen „Knast mit Ausgang“ ganz
gut gestalten und meine Arbeit so gewichten, daß sie durch
Telekommunikation und Telepräsenz substantiell nicht zu sehr
leidet. Mally kann das nicht.
Unsicherheit und
finanzielle Einbußen sind uns vertraut. Das ist berufsbedingt,
auch wenn es diesmal massiver und verläßlicher stattfindet,
verschärft durch den Umstand, daß die gesamte Infrastruktur
unserer künstlerischen Arbeit betroffen, beschädigt und
teilweise schon zerstört wurde. Der Markt des Kulturbetriebes
ist zusammengebrochen.
Zu bernie
sanders und seinen Fäustlingen siehe
Log
#2988
Was immer mir derzeit abgeht, fehlt,
was auch immer ich vermisse, dem lassen sich in meinem Genre
sinnvolle Schritte gegenübersetzen, die für Kontinuität sorgen.
Für einen Musiker wie Oliver Mally, dessen Arbeit so sehr am
konkreten Publikumskontakt hängt, ist das kaum möglich.
Das sind sehr harte Bedingungen, von denen wir noch nicht sagen
können, was sie aus uns machen. Klar ist seit dem ersten
Lockdown im März 2020: es verändert uns, während der vertraute
Kulturbetrieb stellenweise verschwindet.
Am 10. Jänner
2021 kam die Nachricht: „Wie zu erwarten war (tut trotzdem weh)
werden die GRAZER BLUESTAGE 2021 abgesagt!“ Viel Arbeit, die ins
Ungewisse gesetzt war, hat sich nun in eine Notiz für die
Archive aufgelöst.
-- [Groove] --
Die Absage:
Wie zu erwarten
war (tut trotzdem weh) werden die GRAZER BLUESTAGE 2021
abgesagt!
Viel Arbeit von vielen Menschen und auch sehr
viel Vorfreude vieler Konzertbesucher gehen den Bach runter. Die
Unklarheiten machen diese Veranstaltung zu dem geplanten Termin
Ende Jänner unmöglich!
Natürlich auch SORRY für die
Umstände die einigen von euch - die schon Karten haben - dadurch
entstehen!
Was aber nicht den Bach runtergeht -und ich
möchte mir jegliches Lamentieren bezüglich diverser kaum
plausibler und unpraktikabler Maßnahmen ersparen- ist die Verve
weiter zu kurbeln. Auch auf die Gefahr einer erneuten Absage
hin... VERSPROCHEN!
I‘LL NEVER QUIT... UND halte euch am
Laufenden... Bitte bleibt dem Festival gewogen! Danke vielmals
für euer Verständnis - BIG LOVE - cheers - der „Sir“
+)
Veranstaltungs-Details |