Der kurze Sommer des Automobils / Seite 27 [Vorlauf] Von
Kulturwissenschafter Matthias Marschik wurde mir nun der Photograph genannt, dessen Arbeit
ich im vorigen Eintrag gezeigt hab: "P.S.: Das Bild von Jacques Lartigue wird in
letzter Zeit ununterbrochen verwendet: Vgl. Philipp Blom: Der taumelnde Kontinent"
Karl Haar hat auch in alten Fotos gekramt. Von im stammte voriges Jahr bei Mythos
Puch der riesige Rover Phaeton (Rover 12 h.p. von 1920), den ich in
meiner "Straße des 20. Jahrhunderts" zeigen konnte. Sein heuriger
Beitrag zur "Geschichte des Mopeds" kommt aus dem Familienalbum,
Abteilung "Geschichte des Karl".
Dazu der Kommentar: "Das Foto
beweist, dass ich schon im Jahr 1964 ein Schrauber und ein Puch Fan war." Wir sehen, er machte sich da gerade am Zahlenschloß der Puch MV
50 zu schaffen. Das wurde ihm freilich nicht zum Beruf ;-)
Haar befaßt sich leidenschaftlich mit Vorkriegsfahrzeugen:
[link] Da
spielen also Mopeds noch keine Rolle.
Es wird übrigens nicht überall verstanden, daß ich im
Umfeld unseres Kunstsymposions [link] auch mit Handwerkern und Ingenieuren zu tun hab, daß wir uns in
diesem Engagement um ein Spektrum bemühen, welches sich zwischen trivialen Mythen
und Gegenwartskunst auftut. |
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Diese Position zwischen trivialen
Mythen und Gegenwartskunst, dieser Denkraum und Handlungsspielraum zwischen
den beiden Feldern, war im Auftakt-Abend des Symposions besonders
Gegenstand unserer Bemühungen.
Mirjana Peitler-Selakov
Mirjana Peitler-Selakov, Dipl. Ing. der
Elektrotechnik und in der Automobilentwicklung tätig, lud zu "Funktionale
Sicherheit in der Kunst?". Mit am Tisch: Mark Blaschitz (Architekt), Martin
Krusche (Künstler), Niki Passath (Künstler), Ewald Ulrich (Techniker) und Sebastian
Ulrich (Chemiker) begannen mit einem interdisziplinären Prozeß, in dem Verfahrensweisen
aus jeweils anderen Fachgebieten übernommen und erprobt werden: [Doku]
"Immer noch Lernen von Las
Vegas" (Zur Autoikonographie und figurativen
Architektur der City of Entertainment)
Dabei kam mir ein bemerkenswertes Buch in die Hände, das
sich auf einen Klassiker bezieht. Ich hatte in vergangenen Jahren so manchen
Projektschritt in Kooperation mit Mark Blaschitz absolviert. Durch ihn kam ich auf einen
Klassiker der Architektur-Theorie "Lernen von Las Vegas" (Robert
Venturi, Steven Izenour, Denise Scott Brown).
Eine Arbeit, die uns unter anderem darlegt, wie eine
Architektur beschaffen ist, die vom fahrenden Auto aus wahrgenommen und gelesen
werden soll. Das fand heuer gerade erst wieder seine Erwähnung im Auftakt zum Projekt "Fiat
Lux": [link]
Da konnte ich nicht wissen, daß wir uns nun nach Jahren
wieder begegnen würden. Eine Notiz aus dem Jahr 2008 erwähnt, daß Blaschitz und das SPLITTERWERK
eben Las Vegas besucht und mir von dort Fotos mitgebracht haben:
"Außerdem ist nicht bloß Las Vegas in
wesentlichen Aspekten auf die Sitzposition der Leute hinter dem Steuer eines Autos
ausgelegt, wovon das oben genannte Buch ganz erheblich handelt. Stadtplanung,
Raumentwicklung etc. sind ohne Beachtung des Themas Automobil vermutlich kaum
machbar." [link]
Ich wußte damals zwar, daß Blaschitz vorhatte, mit seinem
Team den Klassiker weiterzuschreiben, aber ich hab das aus den Augen verloren. Nun ist
diese Arbeit erledigt. Er hat mir das Buch mitgebracht. Der Titel macht deutlich, wie
plausibel jene thematischen Verknüpfungen sind, die wir in Arbeit haben: "Immer
noch Lernen von Las Vegas" (Zur Autoikonographie und figurativen Architektur der City
of Entertainment) [link]
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