Das vorhergehende Blatt
begann mit Notizen zu einem Abend am Grazer Lendplatz. Dieses Blatt führt auf den selben
Platz zurück, bloß an eine Stelle wenige Meter weiter nördlich, überdies ganz in die
Nähe des Terrains, auf dem die Fahrradfabrik von Benedict Albl bestand. Der
baute hervorragende Maschinchen wie etwa das Graziosa Chainless von
1899, siehe: [link]
Ich war dort mit Verleger Richard Hollinek verabredet, welcher mit zwei
Freunden von Wien gekommen war; übrigens per Fahrrad. Ich sah zuerst Micky Tieber, der
sich auch angesagt hatte, auf dem Set erscheinen. Der Mazda des Alltagsklassiker-Frontmans
ist ja kaum zu übersehen.
Das alles fügte sich unmittelbar an die Synergie-Konferenz
auf der Terrasse von Schloß Freiberg, bei der ich am Abend zuvor mit einer
kontrastreichen Runde nächste Vorhaben debattiert hatte: [link] Nun war ein
weiterführendes Gespräch fällig, um für eine große, komplexe Themenstellung die
Community sachkundiger Leute zu erweitern.
Wir hatten zum Beispiel über Leader Transnational [link] zu
reden. Vor allem aber über Mythos Puch III: [link]
Das sind Optionen für eine kollektive Kulturpraxis, in der allenfalls verschachtelte
Aufgabenstellungen bewältigt werden können, wenn es in einer multidisziplinären
Formation mit der Zusammenarbeit klappt. |
Richard
Hollinek |
Die Grundsituation: Diese
Gesellschaft hat die Dritte Industrielle Revolution (Digitale Revolution)
noch nicht annähernd hinreichend bewältigt und sich die dazu notwendigen Kulturtechniken
angeeignet, da befinden wir uns schon in der Vierten Industriellen Revolution.
Anders ausgedrückt, wir leben seit rund 200 Jahren in einer permanenten technischen
Revolution, deren zunehmendes Tempo uns mehr und mehr überfordert.
Daran haben wir zu arbeiten. Das wurde übrigens meine erste reale Begegnung mit
Hollinek. Die Zusammenarbeit mit Koautor Matthias Marschik und die Realisierung des Buches
war als Teleworking vorangekommen, wir hatten uns davor noch nie getroffen.
Nun blicken wir also Richtung Herbst. Tieber entwickelt seinen Part mit den Alltagsklassikern,
auf daß wir gemeinsam einen fulimanten Nachmittag hinlegen können, an dem auch Heimo
Müller mit dem Blogmobil mitwirkt; siehe: [link]
Micky Tieber (links) und Andreas
Scheiger
Wir werden in naher Zukunft noch einiges zu erörtern haben. Etwa, was denn nun
zeitgemäßer Ausdruck einer Volkskultur in der technischen Welt sei. Das Thema
ist in der Wissenschaft seit den 1950er Jahren klar präsent, in der regionalen
Kulturarbeit ebenso; als eine populäre Praxis versierter Leute. Aber das war es dann,
Feuilleton und Kulturreferate zeigen sich dafür eher nicht
empfänglich.
Hier noch aktuelle Post. Event-Managerin Kathi Mayr schrieb mir: Hab heute
auch was entdeckt was ich dir zeigen wollte... gesehen auf der Festenburg! und
heftete das Foto von einem Morris Minor an. Minor-Fahrer Karl Hubeny
notierte dazu: ...und bemerkenswerterweise weiß, muss wohl mal umlackiert
worden sein....
P.S.:
Wenn Sie einmal staunen möchten, nutzen Sie igrendeine Gelegenheit, ein Fahrrad aus Titan
in die Hände zu nehmen, auch vom Boden wegzuheben.