mythos puch 2017: auch andere feiern

ÖGHK: Österreichische Gesellschaft für historisches Kraftfahrwesen

[Vorlauf] Das folgende Foto zeigt Gottfried Lagler (links) mit Gleisdorfs Bürgermeister Christoph Stark. In diesem kleinen Dialog kam zur Sprache, daß quer durch Europa die Fahrverbote zunehmen. Kraftfahrzeuge, die bestimmte Abgaswerte nicht erreichen, werden vom Verkehr ausgeschlossen. Lagler hat natürlich offene Fragen, was das für die ganze Klassiker-Szene bedeuten wird.

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Das amüsante an diesem Moment: Stark zeigte sich verdutzt, "daß die Lobby-Arbeit schon so früh losgeht", denn nun müßten ja überhaupt erst einmal Wahlen gewonnen werden. Das handelt von Starks Möglichkeit, den Weg in den Nationalrat zu finden. Dabei stehen freilich noch einige Wenn-Dann-Situationen an.

Der rote Roadster im Hintergrund ist übrigens ein Triumph TR3. Davon waren zwei auf dem Set. Sehr karg ausgestattete Klassiker. Man staunt im Grunde, daß gerade die Briten Autos gebaut haben, in denen man fast keinen Wetterschutz bekommt. Man könnte sogar auf die Türen verzichten, denn diese Flanken machen auch so das Ein- und Aussteigen leicht.

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Aber zurück zu Lagler. Es ist nur eine seiner Seiten, vor Ort als Organisator zu wirken. Auf der anderen Seit geht es ihm eben um diesen größeren Zusammenhang der Themen und der Möglichkeit einer aktiven Kulturarbeit. Sein Engagement bei der ÖGHK ist deren Motto gewidmet: Wir bewegen Tradition.

Wer nun denkt, da gehe es nur um das Autofahren, hat keine Vorstellung von diesem Genre. Sie sollten bedenken, daß menschliches Wissen sehr schnell verloren geht. Außerdem verliert eine Gesellschaft Kompetenzen, wenn Handfertigkeit nicht mehr geübt werden kann. Was so salopp klingt: Schrauber und Sammler, das handelt auch von einem wesentlichen Teil unserer Sozialgeschichte.

Wenn menschliche Fähigkeiten auf dem Markt grade nicht mehr gebraucht, daher nicht bezahlt werden, sind wir sie ganz schnell los; außer Menschen beschließen, sie weiterhin zu üben.

Vor allem bei den klassischen Vorkriegsfahrzeugen muß man mit Metall, Glas, Holz, Leder, Gummi umgehen können, von Lacken eine Ahnung haben etc.

Von der Elektrik zur Elektronik ist Know how nötig, auch mechanisch wird allerhand gesteuert, muß also eingestellt werden.

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Ich hab dazu gerade noch den Seufzer von Max Reder im Ohr, der über seine alte Harley Davidson sagt: "Langsam verstehe ich den Motor. Noch nicht ganz, aber immer besser." Der moderne Stop an go-Verkehr mitten in der Stadt ist auf so einem Motorrad... ein wenig anstrengend. Fußkupplung, Gangschaltung per Hebel am Tank, das Fahrzeuggewicht nicht grade unerheblich, man hat gut zu tun.

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Selbst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert ist längst nicht alles dokumentiert worden, was heute geklärt werden muß, um Fahrzeuge zu restaurieren. Es geht gesamt also auch im Wissensarchäologie. Es geht ebenso um soziale Leistungen, denn ohne gutes Netzwerk kommt man nicht weit, wenn man an Fahrzeugen arbeitet, die 60, 70, 80 Jahre alt sind.

Das alles hat in handwerklichen Bereichen einige Brisanz, weil wir zur Zeit mitten in einem enormen technischen Umbruch leben. Selbstlernende Systeme und neue Produktionsformen verändern gerade vieles, was uns bisher von der Industrie vertraut schien. Aber auch der ganze Dienstleistingsbereich wird von Maschinen verändert. Apparate können heute Dinge, die wir gerade noch bloß Menschen zugetraut haben.

Lagler ist mit seiner Pizzeria Figaro in Wünschendorf ansässig. Das ist ein Teil der Gemeinde Hofstätten an der Raab. Ein ursprünglich rein agrarisches Gebiet, das über seine mittlerweile angesiedelte Mobilitätsbranche mit der Welt, aber auch mit der nahen Industriezone verknüpft ist.

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Außerdem verdankt Gleisdorf einen seiner Autobahnzubringer der Gemeinde Hofstätten. Diese verkehrstechnische Anbindung unterstreicht das Thema. Das sind ein paar Zusammenhänge, wegen derer Bürgermeister Werner Höfler sich auf ein themenbezogenes Kulturprojekt eingelassen hat: [link]

Vom Pferd zum Sattelschlepper

Hier werden solche Fragen derzeit bearbeitet. Beachten Sie die Broschüre, die auf dem Foto unter Laglers linker Hand auf dem Tisch liegt. Dass ist schon ein konzentrierter Beitrag zum gesamten Themen-Bereich. Der Steyr-Puch 500 wurde vor 60 Jahren in Graz präsentiert.

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Hier ist diese Geschichte knapp gefaßt und überwiegend mit Bildern illustriert, die selbst eingefleischten Puch-Fans neu sein dürften. Sie können die Publikation hier online durchblättern: [link] Das Heft wird gratis abgegeben. Sie können es sich bei Gottfried Lagler in der Pizzeria Figaro abholen: [link]

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