Da bestünde wenigstens noch einige
Freiheit, über inhaltliche Kompetenz ein
Statement abzugeben. Doch finde ich
auffallend viele Grüppchen, die sich nach
außen in einer verkrüppelten Weise
darstellen, deren Hauptzweck offenbar ist,
Berichte über die Verwendung von
Fördermitteln zu illustrieren. Es ist eine
Relevanz-Simulation.
Daher etwa die
Flut an Bildern in den Social Media, die
ohne Bildunterschriften bleiben, mir also
bloß eine unbrauchbare Information anbieten.
Ich sehe zwar, daß was losgewesen ist, aber
wer da zu sehen ist, wer da Präsenz zeigt,
bleibt mir verborgen, wird nicht erwähnt.
Auch das Wo fehlt zuweilen in den Angaben.
Hauptsache es läßt sich zeigen:
„Da ist
etwas gewesen. Ich war dort!“
Es
ist daher weniger Information als vielmehr
Repräsentation zu beschiedenen Zwecken. Eine
Art von Propaganda. Diese Repräsentation hat
bloß darin einigen Nutzen, jemandem, der
nicht dabei gewesen ist, Tätigsein zu
attestieren. Eine kulturpolitische
Fehlleistung ersten Ranges. Dazu meine
Facebook-Notiz:
hab mir grade auf
facebook die ungefähr nächsten tausend fotos
von kultur- und kunstereignissen angesehen,
wo nirgends dabei stand, wen ich da sehe.
wozu das?
ich muß annehmen, es gibt
eine große, weltweite kunstverschwörung
inspirierter menschen, die einander eh alle
kennen und daß ich nicht weiß, wer die sind,
bleibt unbedeutend. oder vielleicht ist das
eine art der ritualisierten general-selfies:
„ich war dort!“ nein. „ich bin hier!“ also
eigentlich: „was wird aus mir?“
okay.
mein neandertaler-fazit: es ist eben einfach
egal. das ist alles egal. die sind alle
egal. hauptsache es tut sich IRGENDWAS und
das geld bleibt in bewegung.
ist es
so? ist es ganz anders? ich wende nun den
ersten lehrsatz des steirischen buddhismus
an: „mir wurscht!“ [
Fortsetzung]
+)
Kulturpolitik
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