Was uns da als „Debatte“ zugemutet wurde,
hat Kriminalpsychologin Heidi Kastner in
einem anderem Zusammenhang auf diesen Satz
eingedampft:
(Falls Ihnen das aus
Ihrem Alltag bekannt vorkommt, ist das kein
Zufall.)
In den letzten Tagen sind
sehr markante Dinge geschehen. Ich finde es
zum Schreien komisch, daß der 78jährige
Donald „Grab 'em by the pussy“ Trump im
Wahlkampf nun gegen die 59jährige
Staatsanwältin Kamala Harris bestehen muß.
(Nie schien mir diese Redensart passender:
Der alte weiße Mann, anmaßend, kriminell
und misogyn, von Verachtung für alle
Opponenten überquellend, außerdem ein
Religions-Heuchler, neuerdings in der
Kontroverse mit einem Einwandererkind
aus einer Akademikerfamilie, einer
wesentlich jüngeren und klugen Frau, die
in der Strafverfolgung erfahren ist.
(O-Ton Harris:
„I know Trump's
type.“) Sowas kann man nicht
erfinden.
Ich war vom ersten
Auftritt Trumps nach dem Mordversuch,
war von der Inszenierung und von seiner
Rede beeindruckt. (Das meine ich nicht
zynisch!) Ganz großes Kino. Ich fand
bemerkenswert, welche Töne er da
anschlug und daß er betonte, er wolle
das Land vereinen.
Inzwischen
habe ich mir verschiedene amerikanische
Debatten angehört, deren Essenz lautet:
Wenn Trump das Land einen möchte, dann
meint er damit, es hinter sich zu
versammeln und zu vereinen.
Es wäre interessant zu
erfahren, WAS Trump unter
Intelligenz versteht.
In der jungen Konfrontation mit Kamala
Harris kamen auch seine Natur und das
ganze Ausmaß seiner Frauenverachtung
sofort wieder zum Vorschein. Er
beschimpft seine Konkurrenz anmaßend und
respektlos, streut außerdem gleich
wieder aus, daß alles Anderslautende
„Fake News“ seien etc.
Was blüht
der Welt, sollte Trump in dieser Wahl
einer eloquenten und smarten jüngeren
Frau unterliegen? Ich vermute, das liefe
auf eine Art der narzißtischen Kränkung
hinaus, die dem Mann entweder alle
Sicherungen haut oder ihn bewegt, einen
Bürgerkrieg anzuzetteln. (Welches
Reaktions-Szenario wäre sonst noch
vorstellbar?)
Den am Boden liegenden treten
als staatsmännische Tugend? (Quelle:
ORF).
Ich fand in den aktuellen Debatten einen
Punkt besonders interessant. Der
Schwarze Publizist Van Jones gab zu
bedenken, daß Trump etwas erleben
könnte, was er noch nicht kennt, wenn er
öffentlich und ausdauernd eine
hochrangige schwarze Frau beleidigt.
Jones meinte, das könne bei weiten
Kreisen schwarzer Männer im Land die
Reaktion
„Protect the sister!“
auslösen und Trump in große Probleme
bringen.
In einer anderen Debatte
hörte ich diese Überlegung: Wie viele
Frauen haben es schon erlebt, daß
mittelmäßige weiße Männer ihnen sagen:
„Du hast es nicht verdient“. Auch
wenn allerhand abenteuerlich exponierte
„Trumpettes“ für Trump trommeln, bleibt
es eine offene Frage, wohin die
wahlberechtigten Frauen der USA dann
mehrheitlich tendieren werden. (Sie sind
ja insgesamt mehr als wahlberechtigte
Männer.) Ich hab eine große Packung
Popcorn heimgetragen...