23. Juni 2024

So also Sommer! III


[Vorlauf] Was meine Arbeit angeht, sollte sich der junge Sommer nun einlösen. Nein, nicht als anbrechender Urlaub mit Strand und Füßen im Sand. Heute werde ich ab 11:00 Uhr mit dem engeren Kreis des Archipel Gleisdorf den Status quo durchgehen. Danach sollte sich ein Ebenenwechsel einleiten lassen.

Bildlich gesprochen geht es darum, die nächste Stufe zu zünden. Seit Aristoteles gehört das Begriffspaar Virtualität/Aktualität zu unserer Kultur. In diesem ursprünglichen Sinn ist der Archipel angelegt. Das meint genau nicht Virtual Reality als Rechenmodell im Computer.



Teil einer Arbeit von Stefanie Brottrager.

Es meint einen Denk -und Diskursraum, einen Möglichkeitsraum (Virtualität), aus dem wir dann Vorhaben in die Aktualität überführen. Erst also die Poiesis (das Erschaffen), dann die Praxis (das Bearbeiten).

Das bedeutet auch, ich gebe nichts auf jene Posen, wo Menschen in „Kreativität“ verfallen, um ihren inneren Zuständen einen Ausdruck zu verleihen, was dann ruckzuck unter die Flagge der Kunst gestemmt wird, um aber letztlich nicht der Kunst zu mehr Augenmerk zu verhelfen, sondern das eigene Sozialprestige aufzupolieren.

Das ist zwar legitim, aber es interessiert mich nicht. Hier geht es um Wissens- und Kulturarbeit abseits des Landeszentrums, bei der Fragen und Aufgaben unter anderem auch mit Mitteln der Kunst bearbeitet werden.



Aus dem Buch "Steht noch dahin" von Marie Luise Kaschnitz.

Das ist übrigens insofern politisch, als Politik in Europas historischer Tradition zwei grundlegende Komponenten hat, die zugleich Bedingungen sind. Politik im Sinn von Staatskunst ist die Welt der Funktionstragenden, denen in einer repräsentativen Demokratie Mandate übertragen werden.

Dann ist da aber noch die zweite Komponente, ohne die Politik keine wäre. Nämlich das, was von der Polis kommt, vom Gemeinwesen, genauer: von der Zivilgesellschaft (im Kontrast zu den Funktionstragenden). Das heißt, gemäß historisch gewachsener Optionen der Demokratie ist dieses zivilgesellschaftliche Engagement im Gemeinwesen genuiner Bestandteil dessen, was dann überhaupt erst Politik im heutigen Sinn ergibt.



Mein Lesezimmer im Stadtzentrum.

Dazu kommt meine individuelle Ansicht: die Republik ist das politische Haus, in dem die Demokratie wohnt. Hier sehe ich den Zusammenhang von Republik, Demokratie, plus Wissens- und Kulturarbeit.

Dabei befinden sich drei Sektoren im Wechselspiel: Staat, Markt und Zivilgesellschaft. Damit meine ich: 1) Politik und Verwaltung, 2) Wirtschaftstreibende und 3) Privatpersonen. Wir werden heute erörtern, ob diese Bilder für den Archipel a) zum Konsens taugen und b) zutreffend sind, was demnach c) allenfalls noch zu bearbeiten, auch zu ändern wäre.

Niemand ist alleine schlau
+) Protokoll #19: Das Netzwerk
+) Archipel Gleisdorf: Netzwerke

Wie es sich heuer entwickelt hat
+) Gleisdorf: Süd-Ost-Verbindung
+) Gleisdorf: Provinz heißt nicht provinziell
+) Gleisdorf: Kulturarbeit

Gerade in Arbeit
+) Amselsturm (Das Hauptprojekt, federführend: Eva Surma)
+) Official Bootleg (Das Teilprojekt: Krusche & Payer)

Weiterführend
+) Allmende (Bezogen auf die Arbeit von Stefanie Brottrager)
+) Generalfetisch (Bezogen auf die Arbeit von Richard Mayr, folgt erst)
+) Was die Kunst sei (Bezogen auf die Arbeit von Monika Lafer, folgt erst)


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