Mein alter Sprudler, ein massiver Traktor
von einem Ventilator, war letzten Sommer
durchgebrannt. Jetzt also eine filigrane
Leichtbau-Version. (Da hatten mir die alten
Aluminium-Flügel mehr zugesagt.)
Unterwegs zeigen sich bei dem Prachtwetter
im Stadtzentrum allerhand mobile
Schmuckstücke, wie etwa dieser Alfa Spider.
Ich tippe auf die zweite Generation, die
1969 bis 1983 gebaut wurde. (Einen Roadster
von Caterham hab ich nimmer erwischen
können, der war zu schnell vorbei.) Es
bleibt mir natürlich ein Rätsel, daß man
grade unter so gnadenloser Sonne Cabrio
fährt. Aber Liebhabereien braucht man nicht
zu debattieren.
Für mich also kalte Melonen und Campari
bei geschlossenen Fensterbalken. Der
Laptop hängt am Kabel, um Ladung zu
tanken, damit ich das Büro Richtung
Stadtpark verlassen kann, falls die
Sommerhitze weiter ins alte Gebäude
eindringt.
Und! Was ist in dieser
jungen Sommerglut noch langsamer als
ich? Das Set externer Festplatten, auf
die ich grade meine Backups schaufle.
Ich brauche meist viel zu lange, um
einen nächsten Durchgang zu starten. Bis
dahin könnten mit jedem Donnerschlag
erhebliche Datenmengen verlorengehen.
Und dann? Nichts dann! Diese Dinge sind
ohnehin flüchtig.
Manche unter uns werden sich erinnern,
wie wir bei Gewittern einst rannten, um
die Stecker zu ziehen, weil die
Faustregel besagte: Stromspitzen können
auch bei ausgeschaltetem Rechner zu den
Festplatten durchschlagen und Daten
grillen. (Dabei waren damals noch die
Schreib- und Leseköpfe per
Dienstprogramm extra geparkt.) Heute
redet niemand mehr von solchen
Gewitterlagen. Vermutlich sind die
Leitungen inzwischen besser abgesichert.
Ich hab freilich auch seriöse Arbeit
zu erledigen. Autorin Eva Surma hat
Maler Heinz Payer und mich eingeladen,
an diesem Projekt teilzunehmen:
„Amselsturm: eine feministische
Ausstellung“. Das ist ein raffiniertes
Setting. Zwei alte weiße Männer mitten
in so einer Aufgabenstellung.