30. November 2022
Schlampiges Raunen
Es ist ein Weilchen her,
daß ich auf einen Abend mit Publikum zugegangen bin. Heute
Abend darf ich allerhand Geselligkeit erwarten und daß der
dargebotene Wein von erfreulicher Güte sein wird. Ob es
darauf ankommt? Freilich! Sonst würde ich so einen Abend
nicht brauchen. Ich rechne mit einer ausreichenden Dichte
geistreicher Menschen und mit vorzüglichen Drinks.
Zugegeben, ich will als Künstler das Publikum nicht
schlichtweg ignorieren. Als junger Kerl mochte ich die
Vorstellung sehr, vor möglichst vielen Menschen aufzutreten.
Das hält sich bei einem Autor meiner Kategorie in einigen
Grenzen. Aber es gab derlei kuriosen Erfahrungen. Der
Unterschied zwischen 30 bis 40 und 300 bis 400 Menschen ist
eher unerheblich. (Mag sein, daß sich 3.000 bis 4.000
nennenswert anders anfühlen, vermutlich aber nicht.)