28. November 2022
Enzyklopädisches
Ich finde es rührend, wenn
sich Menschen in einem heroischen Akt der Selbstreflexion
aufraffen, um uns alle via Social Media wissen zu lassen,
daß sie Social Media Scheiße finden. Die Mitteilung taugt
wenig, aber sagen wir doch einfach: der gute Wille zählt.
Noch rührender finde ich jene, die allerdings seltener
vorkommen, von denen ich erfahre, daß sie Social Media
Scheiße finden und deshalb ihren Account löschen werden. Muß
ich nicht wissen, aber ich verstehe, was die Geste meint.
Natürlich hat das Genre mit seinen Medienkanälen
allerhand Schwächen. Oder ist es umgekehrt? Vielleicht habe
ich Schwächen, mit denen ich manchen Gebräuchen nicht
gewachsen bin. (Motto: „Wenn du es nicht verstehst, bist du
dafür zu doof.“) Zum Beispiel Bildgalerien mit 50, 70 oder
144 Bildern, manchmal sogar 200. Nein, ich klicke mich nicht
einmal durch 30 Bilder. Sie etwa? Nach meist ungefähr 15
Bildern hab ich die Nase voll, zumal derlei Sammlungen
gewöhnlich ohne weitere Informationen auskommen. Sie besagen
dann bloß: „Ich war dort und ich war fleißig!“