28. November 2022 II

Avitikalfonds


„Als hofärarisches Vermögen gilt das bisher von den Hofstäben und deren Ämtern verwaltete Vermögen, soweit es nicht ein für das früher regierende Haus oder für eine Zweiglinie desselben gebundenes Vermögen oder aber nachweisbar freies persönliches Privatvermögen ist.“ Das finden Sie im Habsburgergesetz § 6, das im RIS hier dokumentiert ist: [Link]

Da gab es allerhand zu verwalten und zu sichern. Positionen wie „der Familien- und der Avitikalfonds, das Primogenitur-Familienfideikommiß der Sammlungen des Erzhauses, die Familienfideikommißbibliothek, das Falkensteinsche Fideikommiß, das Kaiser Franz Joseph I.-Kronfideikommiß des Erzhauses Habsburg-Lothringen oder die Hofbibliothek.“

Eine interessante Quelle ist auch: AN ACCOUNT OF THE WORK OF THE HUNGARIAN PEACE DELEGATION AT NEUILLY SJS, FROM JANUARY TO MARCH 1920.“ Und zwar „VOLUME II. PUBLISHED BY THE ROYAL HUNGARIAN MINISTRY OF FOREIGN AFFAIRS BUDAPEST, PRINTING OFFICE OF VICTOR HORNYÁNSZKY, 1922.


Muß man sowas wissen? Aber nein! Doch ich bin entzückt, wenn ich auf so kuriose Texte stoße, wie jenen in Österreichs Staatsarchiv. Da komme ich aus dem Staunen nicht heraus, wenn ich etwa lese: „Der Avitikalfond, dessen Stiftungskapital der Erbschaft Maria Theresias nach ihrer Mutter Kaiserin Elisabeth entstammt, bestand aus den ungarischen Herrschaften Ráczkeve und Bellye und wurde nach Maria Theresias Tod auf 1.330.250 Gulden geschätzt. Seit 1798/99 gehört die Herrschaft Mannersdorf Scharfenegg hierher. Der Patrimonialfonds entstand anläßlich einer Um- und Neuorganisation 1798/99 durch Zusammenlegung der Josephinischen und der Leopoldinischen Kassa. Er umfaßte die Herrschaften Laxenburg, Vösendorf, Leiben, Pöggstall, Oberranna, Gutenbrunn, Weinzierl, Persenbeug, Roregg und Emmerstorf und die Holzschwemmen zu Lubereck, Sarmingstein und Ysper.“ [Quelle]


Denn: „1765 ist das Gründungsdatum des Privat- und Familienfonds, die Archivalien in den dazugehörigen Herrschaftsarchiven reichen jedoch vereinzelt bis ins 16. Jahrhundert zurück.“

Ist jetzt klar, was das Wort Avitikalfonds bedeutet? Nein? Hier die Kurzfassung aus dem Wiener Haus-Hof-Staatsarchiv: „Die Akten der Habsburgisch-lothringischen Vermögensverwaltung (Bestand 13) (Familienversorgungsfond, Privat- und Familienfond bzw. Kriegsbeschädigtenfond) sind hervorgegangen aus dem Familienversorgungsfond, dem sogenannten Avitikal- und Patriomonailfond.“ [Quelle]

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