Dazu kommt, daß ich unweigerlich an Sandra Bullock denke,
wenn mir jemand das Wort „Weltfrieden“ daherblökt.
Sie gab im Jahr 2000 „Dirty Harriet“ in „Miss
Undercover“ und machte sich darüber lustig, wie
vorzüglich ausgemergelte Missen Amerikas mit
zurechtgemachten Haaren und knappen Klamotten diese
Botschaft raushauen: „Weltfrieden!“
Pardon!
Hätte so mancher neue Bourgeois nicht bloß Bertha von
Suttner gelesen oder uns Gandhi aufs Brot geschmiert,
sondern zum Beispiel - etwas zeitgemäßer – bei Gene Sharp
nachgesehen, dann wäre schon klar: um ein autoritäres System
anzugehen, muß man sich a) organisieren und b) eine klare
Strategie entwickeln, die c) trainiert werden muß, um d)
konsequent angewandt werden zu können.
Das ist der
mühsamste Weg. Diese Option sehe ich für mich derzeit nicht.
Also was nun, um beispielsweise den
militärische-industriellen Komplex zu zügeln? Diese Leute
werden sich ja ihre sagenhaften Profite nicht entreißen
lassen oder freiwillig aufgeben..
Ist Ihnen etwa bewußt, daß Österreichs Behörden heute noch
Untersuchungen laufen haben, um die Korruptionsfälle rund um
den Eurofighter-Ankauf zu bewältigen? Heute, da wir diese
Jets – soviel ich weiß – kaum noch in die Luft kriegen, so
veraltet sind diese Waffensysteme.
Alternativen?
Daher meine Option: Vergiß Bertha
von Suttner und Gandhi, das ist bestenfalls der Grundkurs
für Einsteiger. Dann aber flott zu Leuten wie dem erwähnten
Gene
Sharp, um allenfalls den mühsamen Weg zu gehen:
Organisieren, Strategien klären und trainieren, anwenden. So
ein Organisationspotential sehe ich derweil in Österreich
freilich nicht.
Ein für mich plausiblerer Weg
betrifft unsere Politik, denn davon gehen jene Möglichkeiten
aus, um über Gesetzgebung, Exekutive und Gerichtsbarkeit zu
leisten, was ich oben erwähnt hab: den
militärische-industriellen Komplex zügeln. Ferner das Land
und schließlich Europa stabiler zu machen, um
sicherheitspolitisch voranzukommen.
Und dabei auch
die Neue Rechte in die Schranken weisen, die seit wenigstens
40 Jahren Europas Politik verändert hat, während die meisten
von uns bloß zusahen. Ein Prozeß, den Vladimir Putin genützt
und unterstützt hat. Jener Putin, den mir Leutchen hier als
einen Akteur verkaufen wollen, der Amerika und die NATO
bändigt. Blödsinn! Er promotet Nationalkitsch und
rassistische Motive, um die Expansion Rußlands zu
legitimieren.
Postskriptum: Putín
Putin ließ im Juli 2021 auf seiner persönlichen Leiste der
Kreml-Website folgenden Aufsatz publizieren: „On the
Historical Unity of Russians and Ukrainians“ [Quelle]
Darin heißt es unter anderem: „Russians, Ukrainians,
and Belarusians are all descendants of Ancient Rus, which
was the largest state in Europe. Slavic and other tribes
across the vast territory – from Ladoga, Novgorod, and Pskov
to Kiev and Chernigov – were bound together by one language
(which we now refer to as Old Russian), economic ties, the
rule of the princes of the Rurik dynasty, and – after the
baptism of Rus – the Orthodox faith. The spiritual choice
made by St. Vladimir, who was both Prince of Novgorod and
Grand Prince of Kiev, still largely determines our affinity
today.“
[Fortsetzung folgt!]
+) Asien (und der Rest)
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