14. März 2022
Ostrom/Westrom reloaded?
Ich erlebe derzeit
in meinem Milieu private Militärexperten, fünf bis sechs
Jahrzehnte durch Frieden und Wohlstand gehärtet, die den
Leuten in der Ukraine ausrichten, wie das nun laufen sollte.
Am originellsten finde ich dieses Konzept: Die Ukraine soll
sich Putin ergeben, damit die Waffen endlich schweigen. Man
wird sich schon arrangieren.
Das bedeutet vor allem:
dann herrscht wieder Ruhe am Rande unseres Europas, des
westlichen Europas, und unsere Annehmlichkeiten sind endlich
nicht mehr in Gefahr. Sowas hat ja schon zweimal geklappt.
Im Jahr 395 n. Chr. mit der Reichsteilung des Imperium
Romanum. Und mit dem Eisernen Vorhang ab der Gründung des
Warschauer Paktes im Jahr 1955.
Bleiben wir doch gleich bei Ostrom/Westrom. Die
ganze Orthodoxie ist uns sowieso fremd und nicht geheuer.
Wir fragen noch für alle Fälle einige Uiguren oder
tibetische Leute, wie das so ist, wenn man kolonisiert wird,
wenn man ethnische Eigenheiten besser aufgibt und politische
Ambitionen vergißt, sich fügt. (Hieß das nicht eben noch
Zwangsassimilation?)
Wir Kinder und Enkelkinder
von „Herrenmenschen“ haben keine praktische Erfahrung damit,
uns zu assimilieren. Unsere Leute konnten zumindest als
Ethnie alle Stürme überstehen. Außerdem haben wir seinerzeit
unsere autochthonen Südslawen - die "Slowener" - ruhiggestellt, haben ihnen
beigebracht, uns als „Kulturbringer“ und Herren des Landes
zu akzeptieren, ja zu schätzen; oder so irgendwie.
Die „Krowoden“ sind auch schön still, wie sich’s gehört.
Jüdische Leute bleiben hübsch in der Deckung. Hamma
eigentlich noch „Zigeuner“? Na sicher! Aber den Rom möchte
ich sehen, der sich heute noch aus dem Fenster lehnen würde.
Die Sintiza zeigst Du mir, die was anderes laut werden läßt
als folkloristische Lieder. Tamburizza-Orchester ist okay,
ansonsten: „Schnauze sonst Beule!“ Und so auch der
Rat der österreichischer Bourgeoisie an die ukrainischen
Leute: „Seid‘s eh ollas Russen. Was wollt’s? Gebt’s a
Ruh!“
Oidaaa! Im Vergleich dazu war Otto
von Habsburg ja ein radikaler Zausel links von Dschingis
Khan. (Otto
zu Putin auf Youtube) Aber ich nehme an, meine Leute,
die private Militärexperten, verwerten grade unsere
Erfahrungen mit dem Untergang Jugoslawiens. („Seid‘s eh
ollas Tschuschn. Was wollt’s? Gebt’s a Ruh!“)
Und jetzt Schluß mit Ironie!
Ich hab
kürzlich unter „Gegen
jede Larmoyanz!“ notiert: „Nach meiner Überzeugung
verlangt diese Situation, wir sollten umgehend am sozialen
Frieden im eigenen Land arbeiten, auf Ideen und Praxisformen
kommen, die unsere Gesellschaft belastbarer machen. Wir
müssen uns auf finanzielle Einbußen einstellen, auch noch
auf andere Konsequenzen.“ Manche wollen eben noch
nicht...
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Die
neue Bourgeoisie +)
Asien
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