13. September 2021

Was wiegt ein Bein?

Manchmal sind mir die Tage zu kurz. Oder ich hätte gerne Zusatztage eingeschoben. Das ist natürlich Metaphernkram. Die Tage reihen sich geduldig aneinander, werden stets in 24 Stunden vermessen. Was ich darin unterbringe, was mir gelingt und was nicht, würde sich auch in jedem anderen Maß so ereignen.

Noch weiß ich nicht: ermüde ich schneller, weil das der Lauf der Dinge ist (meint: das Altern), oder weil ich einen so hohen Output habe, daß es einen eben erschöpft? Maß nehmen! Gestern dachte ich kurz: wenn man ein Bein verliert, wie klärt man dann, was das persönliche Idealgewicht wäre? Ein gedanklicher Umweg! Direkt wäre ja zu fragen: was wiegt ein Bein?


Oder! Ich nehme an, daß diese Gesellschaft erst wieder wesentlich an Stabilität gewinnt, wenn wir zu annähernd 100 Prozent mit dem Corona-Virus Kontakt hatten. Unsere Körper müssen gegen dieses Virus und seine Varianten immun werden. Wenn ich es recht verstanden hab, bedingt das, Kontakt und körperlichen Abwehrkampf zu absolvieren.

Es ist wie mit dem Straßenverkehr: manche werden das nicht überleben. Andere werden davon verändert und gezeichnet sein. Regen Sie sich über meine Metaphorik nicht auf! Ich war leidenschaftlicher Motorradfahrer und bin aufgrund der Unachtsamkeit anderer Menschen körperlich nicht mehr im Originalzustand. Und das meint mehr als bloß ein paar Nadelstiche. Für mich sind solche Metaphern also an Empirie gebunden.


Es ist höchste Zeit für eine unaufgeregte Nüchternheit; was Corona angeht. Wir haben die Freiheit, mit enormen Mitteln an diesem Prozeß zu arbeiten, um ihn möglichst klug zu gestalten. Der Fachausdruck dafür lautet Durchseuchung. Da geht vielen der Hut hoch, wenn sie das nur hören. Verwöhntes Pack! Wie war denn das Leben unserer Leute kürzlich noch? Wie ist es denn nach wie vor für Millionen in anderen Weltgegenden?

So komfortabel wie wir möchte ich es erst einmal haben! Ich bin ein interessierter Laie. Also kann ich Fachwissen nur wo weit rezipieren, als mein Laienverstand es zu deuten vermag. Nun werden andere Leute zu anderen Schlüssen kommen. Meine Schlußfolgerung lautet: irgendwann werden wir alle Virenkontakt gehabt haben. Die Summe der Reaktionen unserer Körper wird diese Gesellschaft wappnen.

Derweil verfolge ich weiter die Inzidenzzahlen in meinem Bezirk, weil sie mir Aufschluß geben, welche Tendenz das Verhalten der Menschen um mich hat. Das zeigt zwar eine merkliche Aufwärtskurve, aber die Gesellschaft im Bezirk Weiz dümpelt so dahin, ohne Quantensprünge zu erleben. So hab ich den Eindruck, mit etwas Achtsamkeit kann ich recht entspannt in die nahe Zukunft gehen.


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