2. Oktober 2020

Morgens war heute im Facebook zu notieren: „gestern: 100 jahre österreichisches grundgesetz. morgen: 30 jahre deutsche einheit. und heute das... die woche hat es in sich.“ Was das? Zweierlei. Erstens der nächste Prozeßtag in Weiz. Musiker Chuck LeMonds weiß noch nicht, ob es nun ein Urteil geben wird. Zum Fall siehe: Pfeifer im Sturm!

Zweitens und vor allem ein Screenshot von Ida Kreutzers Smartphone. Ida lebt in Amerika, was so bisher wohl eher nicht überaus komfortabel war. Nun also um 1:09 Uhr in der Nacht die Meldung, daß Donald Trump, wahlkämpfender Präsident der USA, eine positiven Corona-Test erlebt habe.



Bezirksgericht Weiz

Das macht es extrem spannend, wie denn nun seine Kampagne weiter auf den Punkt kommen werde, wenn er nicht wie geplant touren kann. Dieser Mann ist der Welt zur Bürde geworden und zwingt uns in Europa vieles neu zu denken, denn spätestens durch ihn hat dieser kleine Kontinentenzipfel wohl aufgehört, ein sicherheitspolitisches Protektorat der USA zu sein.

Es sind die Tage, in denen ich erstmals von den Proud Boys“ gelesen habe. Eine präfaschistische, weit rechts aufgestellte Männer-Gruppierung, der Trump eben erst via Medien zurief: „stand back and stand by“, also etwa: „Haltet Euch zurück und bleibt bereit“.



Screenshot: Ida Kreutzer

Es gibt Kommentare, die den „Proud Boys“ zutrauen, als Privatarmee von Trump zu taugen. Das bedeutet: Paramilitärs. Eigentlich ein Schreckensbild, wo eine Regierung Verbände zuläßt, die bei uns als Freischaren gelten würden.

In Europa scheint es mir vollkommen undenkbar, daß nichtstaatliche Formationen automatische Waffen besitzen dürfen. Derart hohe Feuerkraft hat in privater Hand nichts verloren. (Wir werden bald mehr darüber wissen, was die amerikanische Demokratie momentan aushält und was sie werden möchte.)

Und unsere Verfassung? Im Jahr 1848 endete die Erbuntertänigkeit. Im Jahr 1914 nahm Österreich die Schüsse von Sarajevo zum Anlaß, nun umzusetzen, was längst geplant war: Serbien niederschlagen und den Balkan kolonisieren.


Ich habe nebenan, im ProjektWir Ikarier, eben begonnen, das Zeitfenster zwischen 1906 und 1914 genauer zu betrachten, weil da ein unglaublicher Technologieschub losgebrochen war, um die Welt zu verändern. Zu der Zeit hatte Österreich die omanischen Provinzen Bosnien und Herzegowina schon okkupiert und strebte an, sich auf dem Balkan größere Gebiete zu sichern.

Was eine militärische Mission von zeitlicher und räumlicher Begrenzung werden sollte, entbrannte zum Großen Krieg, denn in dieser Region hatte auch andere europäische Mächte lebhafte Interessen.

Wann und wo hätten die Habsburger je militärisch geglänzt? Es endete in einem umfassenden Desaster. Und: „Am 24. und 25. September 1920 befasste sich der Verfassungsausschuss mit dem Ergebnis der Beratungen im Unterausschuss.“ Am 1. Oktober 1920 war die Arbeit getan; siehe: [Link]

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