2. August 2020
Geschlossene Fensterbalken, durch die sich etwas Sonnenlicht
hereindrückt, sind für mich der Inbegriff von Sommerlichkeit. Auf der
herüberen Seite freilich noch ein Verlauf zwischen heißem Kaffee und
kalten Drinks.
Das war nun ein Spiel mit der Hitze, nachdem ich Jahrzehnte überzeugt
gewesen bin, solche Momente sind nichts für mich. Ein neuer
Anpassungsprozeß, weil ich annehmen darf, all die Sommer, welche mir
noch bleiben, werden derart heiße Tage haben.
Ich genieße
allerdings viel Freiheit, solche Stunden, wo es über die 30 Grad sogar
hinausgeht, ganz nach Bedarf zu gestalten. Da die Nächte recht kühl
sind, ist eine individuelle Balance möglich. Kürzlich also das lodernde
Feuer, wie es zur Glut wird, siehe den
vorigen Eintrag!
Dann das anregende Wiedersehen mit Jörg
Painsipp, einem Grenzgänger, der Hitze und Frost erkundet hat. Er hat
eine Konstitution, wie sie einst die Jäger in der Savanne hatten, so
stelle ich mir das vor. Leute, denen das Wild nicht in die Arme lief.
Menschen, die im Erkunder der Welt, um neue Lebensräume zu finden,
beides ausgelotet haben, die Glut und den Frost. Hier eine kleine Notiz:
[link]
Dazu paßt eine andere Begegnung im Stadtzentrum. Kinder, denen der
bestehende Lebensraum ja offen bleiben soll und die jenseits meiner
eigenen Lebensspanne noch heiße Sommer erleben werden, die übersteigen,
was ich kenne.
Einige dieser Youngsters haben sich mit Tafeln und
Handzetteln an die Erwachsenen gewandt. Diese kleinen Schritte, den
öffentlichen Raum für Statements in Anspruch zu nehmen, sind selten
geworden.
Gut, man könnte den Bauernmarkt gesamt als ein Statement werten, das von
Ernährungssouveränität handelt. Was aber die Intelligenz der Stadt
angeht, ist es merkwürdig ruhig geworden. Eine Notiz dazu: [Link]
Einiger solcher Aspekte gebündelt: Nina auf Kurzbesuch. Als sie einst in
mein Leben kam, war sie ein finster blickendes Kleinkind, auf dessen
Stirn man lesen konnte: „Wer sind sie? Was wollen sie?“ Das hat
sich über die Jahre, wie man sehen kann, grundlegend gewandelt.
So bestaune ich, wie sie alle heranwachsen, aus unserem Schatten treten,
sich die Welt erschließen und das eigene Leben bestimmen. Erst waren sie
unsere Schutzbefohlenen, dann werden sie – wenn alles gut geht – unsere
Verbündeten, um irgendwann über diese Linien hinauszugehen, an denen wir
zurückbleiben müssen. |