7. Juli 2015Das Büro unterm Dach wurde heute zur feindlichen Zone. Mit der
enormen Hitze war zu rechnen. So ist es im zweiten Stock. Die Küche liegt eine Etage
tiefer und ist von dicken Mauern gefaßt. Mein Rückzugsgebiet verläuft in Kaskaden.
Bleibt ebenerdig noch das teils dunkle Stiegenhaus, in dem
ein Klapptisch genügen kann. Bei überwiegend Textverarbeitung macht der Laptop-Akku gut
fünf Stunden, das ergibt fast einen kompletten Arbeitstag.
Hält es mich im Haus nicht mehr, habe ich in einiger Nähe
ein Reservebüro von enormem Ausmaß. Der Stadtpark bietet massive Tische unter hohen
Bäumen. Hitze-Asyl. Überlebenszone. Überdies sehr nettes Personal. Kam ein Duo vorbei,
mit dem Leeren der Mistkübel befaßt. Es stand auch einer in meiner Nähe, dem sich die
Zwei sachte näherten.
Wir plauderten ein wenig und die Frau entschuldigte sich
beim Abschied für die Störung, wovon natürlich keine Rede sein konnte. So achtsam sind
manche Menschen in der Welt. Die Karte auf dem Monitor des obigen Fotos kam heute Morgen.
Zügiger Paketdienst. Das erste Blatt der neuen Edition: [link]
Wir gehen mit unseren Nachbarn in der Sammler- und
Schrauberszene an ein paar Grundlagen des kulturellen Geschehens. Im antiken Griechenland
betraf der Begriff téchne noch keine Differenz zwischen Kunst und Handwerk...
Technik. Heute ist das freilich ganz anders.
Wo treffen wir uns, an welchen gemeinsam genutzten Quellen
stehen wir dann? Welche Erfahrungen sind uns ein verbindendes Fundament? Auf welche Art
ist all das verknüpft, wo Alltagsgebräuche Trennlinien simulieren? Was ist denn nun,
oder wann ist Kunst?
Das ist morgen wieder einmal Thema bei den Talking
Communities. So läuft das heurige Kunstsymposion in seiner Wirkung nach
außen langsam an. Diese grundlegende Klärungsarbeit ist wichtig geworden, weil regionale
Kulturpolitik derzeit kaum Anhaltspunkte bietet, was als was gedacht und
wofür über die Bühne gebracht wird. Wovon reden wir überhaupt, wenn jemand Kunst
sagt?
8. Juli 2015: Wann
ist Kunst?
19:00 Uhr, Wunderkammer
Schloß Freiberg, Ludersdorf 30, 8200 Gleisdorf
[link]
An einem anderen Eck der laufenden Geschichte beginnen mit
Heimo Müller (unten links) die Vorbereitungen für die Beograd-Tour im Rahmen
des Kunstsymposions, mit Karlheinz Rathkolb, dem Leiter des Johann Puch
Museums (unten rechts), die Vorbereitungen für "Myhos Puch".
Heuer ist ein sehr komplexes Team von ziemlich
guten Leuten am Werk. Es zeichnet sich ab, daß wir unsere Themen- und Aufgabenstellungen
längerfristig etablieren können, wodurch sich ein anspruchsvolles Pensum bewältigen
läßt. Mir scheint fast, besser geht's nicht...
-- [Die
Beograd-Session] [Generaldokumentation]
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