3. Oktober 2013

Auf dem Weg zur "Langen Nacht der Museen", die für Samstag (5. Oktober 13) angesetzt ist, begleitet mich dieses Paradiesvögelchen, eine Arbeit von Alfredo Barsuglia:

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Dazu haben wir auch eine Bildpostkarte. Die Arbeit trägt den Titel "Selektionshypothese": [link] Diese Karte wird bei unserer "Fünfer-Nacht" kostenlos erhältlich sein. Die Gleichsetzung von Geschwindigkeit mit Schönheit, die Selektion etc., das sind einige der Motive, die das 20. Jahrhundert geprägt haben; auf nicht gerade freundliche Art. An solchen Themen haben wir zu arbeiten.

Wir befinden uns damit im Kielwasser des heurigen Gleisdorfer Kunstsymposions, das in zentralen Punkten der kritischen Reflexion des 20. Jahrhunderts gewidmet war: [link]

Das bedeutet unter anderem, was ich mir in solcher Sache unter Work in Progress vorstelle, löst sich hier ein. Die Beiträge zum gesamten Thema verzweigen sich in verschiedene Veranstaltungsschritte. Längerfristig. Das macht es allerdings fordernder, dem Themenstrang zu folgen.

Darin wird freilich -- so hoffe ich -- klar, daß wir hier nicht der Unterhaltungsbranche zuzurechnen sind, auch keine erbaulichen Spektakel abarbeiten, welche der so oder so freundlich gestimmten bürgerlichen Repräsentationskultur gewidmet sind.

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Kritische Reflexion des 20. Jahrhunderts. In wenigen Tagen werden wir eine weitere Station der "talking communities" absolvieren, das Duo "diSTRUKTURA" besucht uns erneut in Gleisdorf: [link] Unser Thema "Brain Drain" betrifft Europa, vor allem dessen Süden, auf radikale Art.

Auf dem Foto (oben) sieht man Milica Milicevic und Milan Bosnic bei ihrer Arbeit "Homeland", deren Platzwahl übrigens Gleisdorfes Bürgermeister Christoph Stark vorgenommen hat. Das ist erwähnenswert, weil sich aus dieser seiner Entscheidung ein Gesamtzusammenhang ergeben hat, der die Passage mit ihrem Bezug zu den jugoslawischen Kriegen der 1990er auf ein Feld setzt, das mit einem Zeichen markiert wurde, welches an den Todesmarsch ungarischer Juden zum Ende des Zweiten Weltkrieges erinnert; siehe: [link]

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Zu dieser Geschichte paßt ein Detail vom gestrigen Tag, als ich unter anderem mit Künstler Richard Kriesche in der Jury für die Verleihung des "Maecenas Steiermark" saß. Darüber ist mir wesentlich Stillschweigen auferlegt, aber eine Kleinigkeit mag davon nicht gar so sehr betroffen sein.

Das Gleisdorfer Kunstsymposion des Vorjahres, an dessen inhaltlichen Grundlagen ich zwei Jahre (!) mit Kunstsammler Erich Wolf gearbeitet hatte und für dessen Realisierung mehrerer zehntausend (!) Euro aus unserem kunst ost-Budget gekommen sind, hat mir, wie man daraus schließen darf, in seiner Anbahnung und seiner Nachbereitung plus Dokumentation sehr viel Arbeit bereitet; siehe: [link]

Damals wußte etwa die Kleine Zeitung noch zu berichten:
>>Regionalität und Realität / Globalität und Virtualität - das ist das Motto des Symposiums für Gegenwartskunst, das heute und morgen bei Binder + Co in Gleisdorf stattfindet. Initiiert von Kunst Ost, erfolgt damit der erste öffentliche Schritt zur Gründung eines Kompetenzzentrums: die "Plattform Steirische Gegenwartskunst", die von Erich Wolf, Martin Krusche und Richard Kriesche ins Leben gerufen wird.<< [Quelle]

Im Jahr 2011 waren bezüglich eines "Kompetenzzentrum für Gegenwartskunst (Raum Gleisdorf/Kleinregion Gleisdorf)" schon allerhand Details zu notieren gewesen, zum Beispiel: [link]

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Wie unendlich überrascht bin ich gewesen, als ich eben diese Arbeit mit ihren Ergebnissen und den aufgelisteten Kosten in zwei gesonderten Beiträgen zum "Maecenas Steiermark" fand; nämlich als die jeweiligen Sponsorleistungen zweier oststeirischer Firmen.

In der Jury-Sitzung wurde betont, daß nicht nur die Geldleistung zähle, deren Quelle nachrangig sei, sondern auch die Konzeption und der Arbeitsansatz, zum Thema Gegenwartskunst in die Betriebe hineinzugehen. (Was wir von kunst ost ja schon etliche Jahre praktizieen.)

Man kann sich meine Irritation vorstellen, daß hier zwei Companies um einen Preis vorstellig wurden, für den sie materielle UND immaterielle Leistungen aufgelistet haben, die in ganz erheblichem Ausmaß von kunst ost gekommen sind, wobei aber kunst ost in der Unterlagen keine wie immer geartete Erwähnung fand. So habe ich über die heimische Geschäftswelt wieder etwas dazugelernt.

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