5. Mai 2012

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So geht Herbst. Dabei haben wir Frühjahr. Vorgestern war Sommer. Was fehlt noch? Na, lieber nicht! Also! "Der öffentliche Raum ist dort, wo die Diskurse stattfinden." Diese Feststellung von Michael Narodoslawsky, ich hab sie im vorgestrigen Eintrag notiert, hat mich noch ein Weilchen ins Grübeln gebracht. Hier sind nun übrigens einige Diskussionspassagen als MP3-Dateien verfügbar: [link] Das Thema werden wir noch weiter zu bearbeiten haben.

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Dann noch die Fahrt nach Bad Gleichenberg, um einige Arbeiten für einen letzten Fokus des heurigen "April-Festivals" abzugeben: [link] Ich bin auf die weiterführenden Erfahrungen sehr neugierig, die sich ergeben mögen, wo jenseits des Landeszentrums Boden für die Kunst gewonnen werden will.

Wir haben viele der materiellen Annehmlichkeiten, mit denen wir aufwachsen durften, eingebüßt. Das macht die Sache für mich so spannend. Welche Strategien werden sich nun aus den Veränderungen ableiten lassen? Auf welche Arten möchte sich die Zivilgesellschaft kulturell behaupten?

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Auf der Rückfahrt von Bad Gleichenberg habe ich vor einer Werkstatt diese britische Rarität entdeckt. Ein Ford Zodiac Mark III, die Luxusvariante des Zephyr von 1962. Vergangener Glanz an den stolz gereckten Heckflossen. Das paßt zum Thema.

Wir konnten inzwischen viel an Glanz den Bach runtergehen sehn. Ich beklage das gar nicht, weil sich auf die Art vielleicht einfach zeigt, wo wir nun Maß zu nehmen hätten. Ich stoße mich immer noch daran, daß in meinem Metier an manchen Stellen bloß "25% mehr!" gerufen wird, was kein kulturpolitisches Statement ist, sondern eines der Konsumgesellschaft.

Ich bekomme überdies erklärt, daß wir auf dem Kunstfeld uns so schinden müßten, weil die Budgets abgesackt seien. Auch das ist kein sehr überzeugender Befund. Von Geschäftsleuten weiß ich, daß im Geschäftsleben nichts normaler sei als das Rauf- und Runtergehen von Budgets. Eine Einschätzung, die sich mit meinen Erfahrungen deckt.

Es wäre also naheliegend, daß wir uns für einen Teil der Zivilgesellschaft halten, der sich nicht völlig vom Staat abhängig macht, um seinen Ideen zu folgen. Andernfalls wäre es konsequent, offen "geschütze Arbeitsplätze" zu fordern. Dies müßte freilich angemessen begründet und verhandelt werden.

Angenehmer Weise mache ich hier, in der Provinz, auch einige ganz andere Erfahrungen. Da wächst merklich die Zahl der Menschen, welche sich für den Lauf der Dinge selbst in hohem Maß zuständig fühlen...

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