12. März 2012

Kraftschaum und Glanzalkohol. Staunenswerte Zutaten nützlicher Elixiere. Hier geht es um streifenfreien Glanz. Das hat nicht jeder. (Ich schon gar nicht.) Mein letzter Eintrag in diesem Bereich ist mit 1. März datiert. Ich war also eine Weile im Bunker und mit anderen Aufgaben zugehagelt. Das ist nicht weiter beklagenswert, weil solche Anstrengungen ihre besonderen Ziele haben, an denen man sich im besten Fall erfreuen kann.

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Naja, ich hocke nicht ausschließlich im Bunker, an die Ruderbank gekettet. Metapherngeschäft. Die Ruderbank meiner demokratischen Galeere, das meint stets den Arbeitslatz am Schreibtisch, der längst ein Computerarbeitsplatz ist. Ich gehe auch außer Haus.

Gestern war ich mit Christian Strassegger (links), Franz Sattler und Michaela Knittelfelder-Lang im Herrenhof Lamprecht zum Lokalaugenschein. Wir werden dort eine gemeinsame Station absolvieren: [link] Da war also noch einiges zu erörtern.

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All die nötigen Drucksorten sind auf dem Weg. Das umfaßt nicht bloß die geforderten Stücke für unser April-Festival. Damit ist auch unser Album zur Mobilitätsgeschichte gemeint, das "Puch-Buch" mit einem Stück Historie und den Ausschneidebögen von Michael Toson: [link]

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Mit Jörg Vogeltanz (links) und Michael Toson Toson in der Druckerei, das ergibt ein vorletztes Kapitel in diesem Abschnitt unseres Kuratoriums für triviale Mythen, womit eine weitere Markierung gesetzt ist.

Wodurch läßt sich das kulturelle Klima einer Region günstig prägen? Wie verfeinert sich unsere Fähigkeit, einander über Erzählungen zu erfahren?

Ich habe eben erst ein paar der Grundlagen debattiert. Demokratie. Eines der tragenden Fundamente von Demokratie ist das Bestreben, eine umfassende Partizipation aller Menschen am öffentlichen, kulturellen und politischen Leben herbeizuführen.

Unser kulturelles Engagement ist ein Beispiel der Praxis in solchen Fragen. Dabei erleben wir auf kuriose Arten, daß ein Zug zum Konsumieren dominiert. Partizipation statt Konsumation, das ist natürlich eine knifflige Themenstellung.

Ausgerechnet bei diesem Thema falle ich in eine Reminiszenz. Das war ein dickes Paperback. Ich denke, ein roter Umschlag mit einem weißen Streifen, auf dem Cover eine sparsam geführte Strichgrafik.

Die Lektüre von Norman Mailers "Die Nackten und die Toten" ist damals ein Schock für mich gewesen. Nicht wegen seines Inhalts, denn Bücher über den Krieg kannte ich längst in einiger Vielfalt. Aber die Erzählweise, die mich aufsog. Es ging mir auch mit Werken von John Steinbeck so, Sinclair Lewis und Nelson Algren, mit den Romanen von etlichen anderen Autoren Amerikas.

Das sind die Arten von Schocks gewesen, die nie mehr aus meinem Leben verschwanden. Ereignisse, durch die sich meine Wahrnehmung verändert hat, mein Denken ein anderes wurde. Von solchen Möglichkeiten handelt die Befassung mit Kunst.

Das ist einer der Gründe, warum ich der Eitelkeit und der Abschätzigkeit mit sehr niederer Reizschwelle begegne, diesen Blockaden bei einem Ringen um eine offenere Gesellschaft. Wie kann jemand annehmen, die Kunst sei ein Dekorationsgeschäft?.

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