18. Dezember 2010 Die
Kälte hat zugelegt. Wie gestern erwähnt, ich
krieg einige Nutzfahrzeuge in den Straßen von Novi Sad. Bei einer Baustelle habe ich
diesen überlangen TAM Dopelkabiner erwischt. Ein Fahrzeug, von dem ich bisher nicht
einmal gewußt habe.
Aber da wartete noch eine ganz andere Kuriosität auf mich.
Dzafo (unten links) führte uns an den Stadtrand, wo sein bevorzugter Mechaniker, ein Mann
namens Srecko, was "der Glückliche" bedeutet, an der Maschinerie für seine "Hasen-Oper"
baut.
Die höchst aufgeräumte Werkstatt, in der alles Werkzeug
so gut überschaubar aufbewahrt ist, ließ ahnen, wie Srecko über abertausende Handgriffe
und ausreichende Ellbogenfreiheit zu seiner Präzision gefunden hat. Die eigentliche
Überraschung ruhte in einem hohen Folientunnel, der im Garten hinter dem Haus steht.
Ein mächtiges, stählernes Motorboot. Groß wie ein Haus,
angelegt wie ein Zweitwohnsitz. Wie findet man zu solchen Formen? Woher weiß man, welche
Komponenten aus Platten geschnitten und wo angeschweißt werden müssen? Srecko lachte,
als ich ihn fragte, ob man dazu Schnittmusterbogen kaufen könne, wie sie für das
Schneidern von Kleidern zu haben seien. Wie man es angeht, erfuhr ich nicht.
Nach den Geheimnissen der späteren Sensationen in
Petrovaradin habe ich gar nicht erst gefragt, sondern mich dem Genuß hingegeben. Das
Nachklingen dieser Tage. Die Fragen nach der Kunst. Die Augustinus-Paraphrase: Natürlich
weiß ich, was Kunst ist; außer jemand fragt mich danach. Aber! Intention, Eros, Handwerk
und eine Erzählung. Damit läßt sich einiges machen.
Die Cyrilica braucht nur drei Zeichen für
"Schock". Die "Schock-Galerie" als ein realer Ort,
Ausgangspunkt für einen Prozeß: [link]
So viel ist im Augenblick klar. Und daß wir uns in einige Möglichkeiten tiefer
hineinschrauben werden.
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