16. Dezember 2009 Der Markt
bietet inzwischen erschwingliche Schreibmaschinchen. Kleine, leichte "Notepads",
die einem unterwegs die Schulter entlasten. Dazu gehören etwas engere Limits der
Prozessorleistung und der Speicherkapazität.
Das vorinstallierte Betriebssystem ist eine Annehmlichkeit,
die einem aber geraubt wird, da es sich erhebliche Zeit hinzieht, unnötige und
unerwünschte Software, Spiele etc,. zu deinstallieren. Zu meinem großen Unmut sind auch
Testversionen diverser Virenschützer darunter, die sich mit den Standardroutinen gar
nicht entfernen lassen, weil man dabei in einer "Erneuerungsschleife" landet. Es
muß erst ein "Cleaner" gesucht und zum Einsatz gebracht werden, um das
ungebetene Zeug loszuwerden.
Diese klettenhafte Aufdringlichkeit, diese zum Erbrechen
verbreitete Zumutung von Geschäftsleuten, einem solche Blödsinne hartnäckig
aufzubürden, trifft sich mit der längst selbstverständlich scheinenden Chuzpe der
Politik, sich einem aufzudrängen und den Menschen Dinge zuzumuten, die mir laufend jene
höchst unzivilisierte Phantasie einbringen: Hand an den Tisch nageln.
Ich würde einen derart mittelalterlichen Modus freilich
nicht promoten. Die moralischen Einwände wiegen dabei weniger als die pragmatischen
Erwägungen. "Jeder nimmt, was er kriegen kann" läßt sich, wie
Erfahrung zeigt, durch Gewaltandrohung weit weniger verhindern als durch breiten
gesellschaftlichen Konsens in ethischen Fragen.
Weshalb ich übrigens an Nenad Popovic zu
erinnern habe und an seine Auffassung, nicht nur Politiker seinen korrupt, auch Völker.
(Siehe dazu den Eintrag vom 12.12.2002!) Im Web
2.0-Bereich finde ich gerade die lustige Kampagne der SPÖ, um Menschen in einer Gruppe zu
versammeln, die den Rücktritt des Kärntner BZÖ fordern. (Lassen wir beiseite, was die
Kärntner SPÖ zu Kärntner Verhältnissen beigetragen haben mag.) Solche Aufrufe halte ich für Unfug. Politisches Karaoke. Wenn die
Kärntner Landesregierung zurücktreten soll, braucht sie ja bloß abgewählt zu werden.
Aber was ist also nun mit jener Bevölkerungsmehrheit, die solche Leute stets neu wählt?
Die ethische Korruption läßt sich auf dem Boulevard
nachlesen. Gestern war diese erstaunliche Reflexion in der "Kronen Zeitung" zu finden.
Der Leserbrief suggeriert, daß "Unsere" schon
Schlingel seien, ABER! Wären da nicht diese Hungertuch-Slawen ... Und trotz "Basel
zwo" also LEICHTFERTIGE Vergaben? |
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Blödsinn! Österreichische
Bank- und Versicherungsleute sind mit enormen Profiterwartungen dort hin marschiert. Und
sie haben die Regionen im Stile eines brutalen Kapitalismus aufgemischt. Hohe Profite sind
wohl ohne hohes Risiko nicht zu kriegen. Aber wir reden uns das schön.
Noch einmal zum Mitschreiben: Die Politik der
Vaterländischen hat in Kärnten dazu geführt, daß jenes Bundesland bei einem eigenen
Jahresbudget von rund zwei Milliarden Euro für Geschäfte der Hypo-Bank eine Haftung in
der Höhe von 18 Milliarden Euro übernommen hat. Soviel zur Seriosität dieser Leute. Nun
muß ganz Österreich für die Kärntner Hochburg der Nationalisten finanziell einstehen.
Und ganz Europa reagiert ebenfalls darauf:
>>Auch die gesamteuropäische Währung geriet in
den Sog: Der Euro kam ins Trudeln und erreichte mit einem Kurstief von nur 1,4526 Dollar
den tiefsten Stand seit Anfang Oktober. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den
Referenzkurs am Dienstag tiefer fest....<< [Quelle: ORF]
Cut!
Zu meiner gestrigen
Notiz bezüglich der "Kunst der Radiologie" schrieb mir Physikerin Ilse
Tweer:
>>... schnell zu Deiner Verwunderung zur "art
of radiology"; in der jeweiligen wissenschaftlichen "community" spricht man
von "state of the art" und meint "Stand von Wissenschaft und Technik".
Das hängt wohl damit zusammen, dass man ja auch von Kunst redet, etwas perfekt zu
beherrschen, ...<<
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