22. November 2009 Im
Augenblick habe ich noch keine Ahnung, was das ist. Layout der Zwischenkriegszeit. Nachbau
oder Original? Die Auspuff-Tüten flüstern: Vorne könnte ein V2-Motor hängen, auf die
Art, wie Morgan frühe Geräte gebaut hat. Kleine Scheiben und großes Lenkrad.
Rennausstattung.
Es ist auf jeden Fall bemerkenswert, daß da jemand sehr
viel Geld investiert hat, um ein extrem unkomfortables Auto zu fahren, in dem man sich den
Hintern abfriert und spätestens bei Regen richtig übel hergenommen wird. Wir sind eine
merkwürdige Spezies.
Cut!
Das kulturelle Klima einer Region hängt von sehr vielen
Faktoren ab. Meiner Erfahrung nach dominieren unter den Menschen freilich oft sehr
märchenhafte Mutmaßungen über die Quellen und vor allem über die Kräfte, von denen
klimatische Veränderungen oder Bestand dieses Bereiches bestimmt werden.
Dieser Tage gab es im oststeirischen St. Ruprecht ein
neuerliches Plenartreffen von Kunst- und Kulturschaffenden. Das hat auf jeden Fall klar
gemacht: Der Wunsch nach stärkerer Belebung dieses Feldes ist eindeutig vorhanden.
Zugleich ist inzwischen längst unübersehbar: Die
offizielle Kulturpoltik der Region trägt dazu überhaupt nichts bei. Null. Nada. Aber
vielleicht ist das ja die gute Nachricht. Daß nämlich die konkrete inhaltliche und
strukturelle Entwicklung des Kulturfeldes den Bürgerinnen und Bürgern überlassen
bleibt, während die Politik dann die möglichen Anteile der Öffentlichen Hand regelt und
administriert.
Das sind auf jeden Fall Aspekte, mit denen
wir uns schon in wenigen Tagen bei der kommenden "Freitags- Konferenz"
(im Rahmen der "NCC09") befassen werden. |
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Immerhin zeigt die Stadt
Gleisdorf auf der Verwaltungsebene ein vorbildliches Engagement in dieser Sache. (Politik
und Verwaltung sind ja zwei völlig verschiedene Kategorien!) Ich habe den Eindruck, das
ist eine passable Entwicklung. Wir leisten Basisarbeit, die Verwaltungsebene steht und zur
Kooperation gegenüber, die Politik schafft dieser Entwicklung angemessene
Rahmenbedingungen. (Zum Stand unserer Angelegenheiten siehe "next code: log #209"!)
In diesen Zusammenhängen beschäftigt mich
Nikola Tesla gerade sehr. (Siehe MKL Log #57!)) Er war ein geradezu asketischer Mensch mit großer
Klarheit, warum er was wie anpacken mochte. Tesla hat über den Zusammenhang von Tugenden
und Fehlern eine interessante Auffassung gehabt: "Our virtues and our failings
are inseparable, like force and matter. When they separate, man is no more."
Er entstammt einer Familie, in der die Männer
teils Priester, teils Offiziere gewesen sind, manchmal beides in einem. Es war seine
Mutter, die seine Talente und seine Phantasie förderte, die ihm Bücher zu lesen ab, etwa
jene von Mark Twain. Tesla verehrte Twain und wurde später, in Amerika, sein Freund.
Die asketische Seite des Mannes wird dem
harten und gefährlichen Leben im Raum der österreichischen Militärgrenze zugeschrieben.
Das war jene dünn besiedelte Zone (in der Zuständigkeit der Grazer
Landeshauptmannschaft), in der die Habsburger sich gegen die Osmanen abzugrenzen suchten.
Als Tesla einmal zum Thema Existenzängste
befragt wurde, soll er geantwortet haben: "Ich komme aus einer Gegend, in der es
zehn Begriffe für Messer und nur einen für Brot gibt."
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