12. November 2009

Er sagt: "Was ich haben will, ist die Vielfalt." Ich hatte ihn etwas aus den Augen verloren. Als ich ihn wieder fand, hatte mich sein nächtliches Portrait des Trompeters Boban Markovic elektrisiert. (Das steht augenblicklich als Cover-Motiv auf "ortlos photography".)

log1495a.jpg (20358 Byte)

Schon klar, daß wir uns auch über Robert Capa und Henri Cartier-Bresson zu unterhalten hatten. Und! Was verlangt uns das Leben ab, wo ereignet sich Kunst in all diesen Verläufen? Emil Gruber ist wieder in meinem Bezugssystem, weil wir uns dem "Avantourismus" zu widmen haben.

Das hat mit Augenzwinkern zu tun, ebenso mit Ernsthaftigkeit. Und es verweist aktuell auf die kommende NCC09, für die wir einen Akzent setzen. NCC09_100.jpg (1968 Byte)

tracking | die stunde des avantourismus (reloaded)

Emilio, der Reisende, ist noch auf andere Art mit den kulturellen Geschehnissen dieser Region verbunden. Ich habe kürzlich das Augenmerk auf den charismatischen Nikola Tesla gelenkt und ihn als Thema eingeführt: [link] In der Vorgeschichte dazu spielte Gruber, wie man unter dem genannten Link nachlesen kann, eine wichtige Rolle. Überdies Ivan Redi von "ortlos architects", der an unserer kommenden "Freitags-Konferenz" teilnehmen wird: [link]

Hier trägt also eine Kontinuität in mehreren Erzählungen, die so nun schon über Jahre in einander verflochten werden. (Tragfähigkeit ist dabei eine wichtige Kategorie.) In der Stunde davor hatte ich mich mit Peter Fritz über ein ganz anderes Eck des hiesigen Lebens unterhalten.

log1495b.jpg (27725 Byte)

Der Sänger von "Sole Method" ist nicht gerade für die Wahl zum "Schwiegersohn des Jahres" aufgestellt. Was zu meiner Zeit als "Hard Rock" galt, wird von diesen Burschen vermutlich bestenfalls im Advent zugelassen. Aber Fritz sagt klar: "Das sind die Wurzeln." Und zu meinem erstaunen spricht er von einer "Rock & Roll-Attitude", die auch seinen Leuten wichtig sei.

Ich muß keineswegs rätseln, was gemeint sei, wenn er anmerkt: "Ich will nicht erwachsen sein." Deswegen regelt er ja dennoch sein Leben. Es sind aber die Regelsysteme der Erwachsenenwelt, an denen er sich stößt. Was er übrigens mit vielen Erwachsenen teilt, die sich auch an dem Gemisch von Heuchelei und überbordenden Regelwerken stoßen, ja sogar verletzen. Die Konsequenzen des Unbehagens differieren dann aber.

Authentizität. Das scheint ein hoher Wert zu sein. (Ich seh meinen Sohn grinsen.) Nein, man muß keineswegs rätseln, worum es vielen Youngsters geht und wogegen sie sich querlegen. Aber man kann sich natürlich blöd stellen. Diese Art der Reaktion, das Sich-blöd-stellen, reicht bei uns ja bis in die Regierungsebenehn hinein.

Cut!

log1495c.jpg (28564 Byte)

Die Ampel stand auf Rot, ich konnte also gelassen in Stellung gehen, um diesen Ford Transit zu erwischen. Erste Karosserieform, Langnase, also ein Diesel, der wohl bei irgend einer Ortsfeuerwehr über Jahrzehnte gut gepflegt worden ist. Feines Maschinchen, wie es uns in den Zeiten der boomenden Nachkriegswirtschaft mit dem Balkan und dem Orient verbunden hat.


[kontakt] [reset] [krusche]

45•09