12. November 2009 Er sagt: "Was
ich haben will, ist die Vielfalt." Ich hatte ihn etwas aus den Augen verloren.
Als ich ihn wieder fand, hatte mich sein nächtliches Portrait des Trompeters Boban
Markovic elektrisiert. (Das steht augenblicklich als Cover-Motiv auf "ortlos photography".)
Schon klar, daß wir uns auch über Robert Capa und Henri
Cartier-Bresson zu unterhalten hatten. Und! Was verlangt uns das Leben ab, wo ereignet
sich Kunst in all diesen Verläufen? Emil Gruber ist wieder in meinem Bezugssystem, weil
wir uns dem "Avantourismus" zu widmen haben.
Das hat mit Augenzwinkern zu tun, ebenso mit
Ernsthaftigkeit. Und es verweist aktuell auf die kommende NCC09, für die wir einen Akzent
setzen. |
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die stunde des avantourismus (reloaded)
Emilio, der Reisende, ist noch auf andere Art mit den
kulturellen Geschehnissen dieser Region verbunden. Ich habe kürzlich das Augenmerk auf
den charismatischen Nikola Tesla gelenkt und ihn als Thema eingeführt: [link] In der
Vorgeschichte dazu spielte Gruber, wie man unter dem genannten Link nachlesen kann, eine
wichtige Rolle. Überdies Ivan Redi von "ortlos architects", der an
unserer kommenden "Freitags-Konferenz" teilnehmen wird: [link]
Hier trägt also eine Kontinuität in mehreren
Erzählungen, die so nun schon über Jahre in einander verflochten werden. (Tragfähigkeit
ist dabei eine wichtige Kategorie.) In der Stunde davor hatte ich mich mit Peter Fritz
über ein ganz anderes Eck des hiesigen Lebens unterhalten.
Der Sänger von "Sole Method" ist nicht
gerade für die Wahl zum "Schwiegersohn des Jahres" aufgestellt. Was zu meiner
Zeit als "Hard Rock" galt, wird von diesen Burschen vermutlich bestenfalls im
Advent zugelassen. Aber Fritz sagt klar: "Das sind die Wurzeln." Und zu
meinem erstaunen spricht er von einer "Rock & Roll-Attitude", die
auch seinen Leuten wichtig sei.
Ich muß keineswegs rätseln, was gemeint sei, wenn er
anmerkt: "Ich will nicht erwachsen sein." Deswegen regelt er ja dennoch
sein Leben. Es sind aber die Regelsysteme der Erwachsenenwelt, an denen er sich stößt.
Was er übrigens mit vielen Erwachsenen teilt, die sich auch an dem Gemisch von Heuchelei
und überbordenden Regelwerken stoßen, ja sogar verletzen. Die Konsequenzen des
Unbehagens differieren dann aber.
Authentizität. Das scheint ein hoher Wert zu sein. (Ich
seh meinen Sohn grinsen.) Nein, man muß keineswegs rätseln, worum es vielen Youngsters
geht und wogegen sie sich querlegen. Aber man kann sich natürlich blöd stellen. Diese
Art der Reaktion, das Sich-blöd-stellen, reicht bei uns ja bis in die Regierungsebenehn
hinein.
Cut!
Die Ampel stand auf Rot, ich konnte also gelassen in
Stellung gehen, um diesen Ford Transit zu erwischen. Erste Karosserieform, Langnase, also
ein Diesel, der wohl bei irgend einer Ortsfeuerwehr über Jahrzehnte gut gepflegt worden
ist. Feines Maschinchen, wie es uns in den Zeiten der boomenden Nachkriegswirtschaft mit
dem Balkan und dem Orient verbunden hat.
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