1. November 2009Die matte Beschichtung auf der großen
Scheibe im Gleisdorfer "einraum", Projektionsfläche für das Video von
Björn Segschneider, bestand aus einer großen Portion Joghurt, die mit einer Walze
aufgetragen worden war. Kein Scherz! Das hatte sich vorzüglich bewährt und kostete bloß
einen bescheidenen Bruchteil dessen, was eine Folie für Projektionen auf Glas gekostet
hätte. Diese Joghurtschicht mußte nun abgetragen werden: [link]
Christian Strassegger begann gestern mit dem Aufbau seiner Ausstellung, die kommenden
Donnerstag eröffnet wird. Erklärte Intention, Handwerk, Kontext und die
"Erzählung" ... Das sind Grundlagen, auf denen sich Kunstschaffen entfaltet.
(Ich hab das Thema ja im gestrigen Eintrag
angerissen.)
Mittags fand ich dann diese lustige Headline in der "Kleinen Zeitung". Was könnte
denn das sein, eine "Pinselschwingerin"? Ist das ein Synonym für
"Putzfrau"? Wenn jedenfalls eine Veranstaltung im Weizer "Kunsthaus"
zu solcher Titelei führt, wird ein erhebliches Defizit im öffentlichen Diskurs über
Kunst unübersehbar. Oder handelt das von einem Mangel an Kriterien und war daher der
vernichtende Befund einer versierten Schreibkraft?
Ich weiß es nicht. Aber "Pinselschwingerin" und "Kunsthaus"
sollten doch einigermaßen unvereinbar sein. Was unterm Strich auch bedeutet, wir sollten
in der Lage sein, kategorial zu unterscheiden, was der Kunst gewidmet ist und was --- ganz
unabhängig davon -- ein "kreatives Gestalten" ist, das sich auf künstlerische
Techniken stützt. Das sind zwei völlig unterschiedliche Kategorien.
Cut!
Warum hänge ich eigentlich dauernd an so ernsten Themen fest? Zu wenig Zeit und Muße,
mich etwa wieder einmal meiner Sammlung von Spielzeugautos zu widmen. Dabei lauernd da
allerhand Vergnügungen. Wie jene, gestern, im Supermarkt. Nein, kein Fiat, schon gar kein
Zweier-Escort, wie ich beim ersten Blick annahm.
Dennoch, sensationell aber unscheinbar ... Die "Hot Wheels" von
Mattel sind primär ein Reich amerikanischer Macho-Maschinen. Dieser spezielle
Automobil-Machismo tut gerne so, als könne in "God's own Country" nur
göttlich-amerikanisches Schwermetall gefahren werden.
Eine genaues Schauen in Spielfilmen offenbart freilich, wie populär kompakte
asiatische und europäische Autos dort schon lange sind. Und genau das, asiatische und
europäische Autos, gehört neuerdings mit immer interessanteren Beispielen zur
Mattel-Produktion.
Jetzt hab ich noch nicht verraten, was mir da mit der Nummer 102 zugefallen war. Es ist
ein Datsun Bluebird 510, einst als "BMW für arme Leute" einigermaßen anfällig
für bescheidenen Ruhm.
Cut!
Tja. Also was jetzt? "Bürgermeister --- Antrag beim Landeshauptmann
-- doch noch eine schöne Zeremonie"? Dieses erbärmliche Herumlavieren!