14. Oktober 2009

Was mir in den letzten Tagen auffiel? Daß momentan in 1.200 Metern Seehöhe die Dachziegel sehr fest sitzen müssen, um den anstürmenden Winterwinden zu widerstehen. Daß gelber Muskateller mich mag. Daß an entlegenen Plätzen eine Stille herrscht, die mir in der Stadt schmerzlich fehlt.

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Daß Dr. Ankowitsch an einer Stelle in "Kleiner Seelenklempner" notiert hat: "Es ist und bleibt schwierig, gegen abstrakte Dinge anzukämpfen --- doch unmöglich ist es nicht." Daß ich bisher keine Ahnung hatte, wie komisch Isabelle Huppert sein kann, wenn es eine Rolle verlangt. Daß man in manchem Großmarkt bei den Kung Fu-Filmen nachschauen muß, wenn man Werke von Akira Kurosawa finden möchte. Daß Fanny Ardant mich ins Unglück stürzen könnte.

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Es scheint mir klarer denn je: Die Region hat diese Lücke, es gibt hier so gut wie keine Möglichkeit, maßgebliche Filme zu sehen. Solche der Gegenwart mögen ja noch gelegentlich in einen lokalen Kinosaal finden. Klassiker bleiben nicht verborgen, sondern verloren. Das muß sich ändern.

Im oben gezeigten Screenshot sieht man links Isabelle Huppert und rechts Fanny Ardant, unter deren Gegenspielerinnen im Film  "8 Frauen" (2002, von François Ozon) sich auch Catherine Deneuve befindet. Was habe ich da gelacht und gestaunt!

Es werden also einige Fragen der Organisation und der Rechtslage zu klären sein, damit wir hier, in der Oststeiermark, relevante Filme zeigen können. Das Sehen, das Denken, die Emotionen ... Woher wollen denn Impulse und Anregungen bezogen sein, wenn wir bloß unter uns blieben?

Kunstwerke handeln von der Präsenz anderer Menschen. Sie bieten eine Art von Anwesenheit. Da kommen andere Lebensbezüge mit ins Spiel der eigenen Zustände und Befindlichkeiten. Ich habe im vorigen Eintrag einige Behauptungen zum regionalen Kulturgeschehen deponiert. Unter dem Banner der Kunst finden allerhand lustige Leute zusammen. All das wirft Klärungsbedarf auf. Wovon handeln versteckte und offenkundige Intentionen? Was darf sein und was soll sich ändern? Wessen Interessen werden durch welche Ideen berührt?

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Auf der Teichalm findet man diese Position bei einem Holzpfad durch ein Moor. Es ist ein Fernglas im Design einer Märchen-Rakete, wie sie in Comic-Heften jener Ära zu finden waren, in der wir einander eine ungetrübte Zukunft versprochen haben.

Von einer ungetrübten Zukunft ist momentan wohl kaum zu reden. Aber das schert mich wenig, weil ich sehe, wie viel an Kräften verfügbar wäre. Bliebe noch jenes Maß an Verständigung zu erreichen, in dem geklärt werden kann, DASS Dinge in Bewegung kommen sollen. So einfach wäre das? Ja, so einfach wäre das!


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