28. Juli 2009

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Montags war schweres Gerät aufgefahren. Die enorme Dimension des Festzeltes ist mir erst jetzt deutlich geworden, da das Skelett vor mir stand. Die Spuren des "Kirta" verwehen und im Stadtzentrum herrscht wieder die Stille vor. (Siehe dazu auch: "Kultur-Salon"!)

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Eine Szene vom Auftakt des Festes. Das Teil könnte genau so aus einem Buck Rogers-Comic ausgeschnitten worden sein. Ein 1960er Chevrolet Impala beim Tätowierladen. Low Rider, allso hydraulisch abgesenkt. Ich staune immer wieder, das solche Autos für den Alltag gebaut worden waren. Amerikanischer Barock.

Apropos! Ich hatte an diesem "Kirta" ein launiges Gespräch mit einem älteren Herren, der mir versicherte, Hitler sei von amerikanischen Juden finanziert worden. Das ist natürlich ebenso abstrus wie die angeblichen Kriegsgründe, die jenes Büchlein nennt, das ich auf dem "Kirta" gekauft habe; wie gestern erwähnt.

Warum apropos? "Barock" ist in Österreich fast ein Synonym für "Gegenreformation". Dieser furchterregende Raubzug, dieses große Mordunternehmen im Zeichen des Kreuzes, hat nach meiner Überzeugung die mentalitätsgeschichtlichen Fundamente für jene Heuchelei in Österreich gelegt, die hier bis in die Gegenwart gepflegt.

Dieses Zurechtlügen von Ereignissen, um die Verantwortung für was auch immer auf andere abzuschieben. Die Behauptung, Hitler sei von amerikanischen Juden finanziert worden, ist ein veritabales Beispiel dafür.

Es erinnert mich an meinen Großvater Hannes, den vormaligen SA-Schläger, dessen Stahlrute in meiner Familie wie eine Devotionalie aufbewahrt worden ist. Wenn er angetrunken war, was oft geschah, wurde er gerne laut und verkündete dabei, die Amerikaner hätten den Zweiten Weltkrieg losgetreten.

Wie kurios, das "profil"-Cover dieser Woche ist dem Thema gewidmet. Ich hab es gestern erwähnt, am 1. September 1939 hatten die Nazi den Weltkriegsauftakt mit "4:45 Uhr" markiert.

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Ja, wir sind ein lustiges Völkchen, voller schrulliger Idee. Es ist natürlich nicht böse gemeint, selbst wenn es dabei ziemlich viele Tote gibt. Von der Gegenreformation zum Zweiten Weltkrieg, eine "moralische Schule" von erstaunlicher Effizienz. Weil wir so lustig sind, passieren uns auch lustige Dinge.

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Diese Headline hab ich gestern in der "Kronen Zeitung" entdeckt. Bei der wachsenden Aversion gegen alles Orientalische im lande ist das ein recht bemerkenswerter Vorfall. Aber auch andernorts geschehen amüsante Dinge:

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Daß einem ein gepanzerter (also extrateurer) Dienstwagen geklaut werden kann (Quelle: FAZ), verleitet mich fast zu einem Gefühl von Respekt für die Ganoven. Das muß vor allem logistisch ein beeindruckender Coup gewesen sein. Wäre demnach ein verstaubtes Bonmot abzuwandeln und aufzufrischen: "Machen Sie Urlaub in Spanien, Ihr Auto ist schon dort."

Ja, ich weiß schon, weder sollte ich mich über die allgemein erhebliche Kriminalitätsrate lustig machen, noch ... Leider! Meine Vernunft macht gerade Pause.


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