27. Juli 2009
Ein sehr stiller Sonntag nach einer so lebhaften Woche. Das
prächtige Wetter bei wohltuend geringerer Höchsttemperatur konstituiert einen "Fetisch-Tag"
unter den Autmobilisten. Die raren Stücke sind unterwegs. Der mittägliche Gang durch die
Stadt bringt Beute ohne jede Anstrengung. So wenig Auto ist einst schon etwas
Herausragendes gewesen. Der BMW "Dixi" basiert auf dem Austin 7
von 1922.
Die Woche war gebührend mühsam, weil sehr viel in
Bewegung ist. Darin aber am Freitag eine Nische der Ruhe im recht lebhaften "TIP
Kirta": Der "Kultursalon" vor der Galerie "einraum"
[link] Es löst sich
ein, was ich mir davon erwarte. Es ist ja kein Keiler-Geschäft, bei dem den Menschen die
Kunst angedient werden soll. Es ist ein Stück Präsenz, in dem Gespräche stattfinden,
durch die Klärungen vorankommen.
Da ist jene Frage (unter mehreren), die ich weiter unter
die Leute trage: "Warum soll es das geben?" [link] Falls wir
darauf keine Antworten haben, falls wir das als geklärt voraussetzen, wird die
Gegenwartskunst jenseits des Landeszentrums keinen Boden gewinnen können ...
Bei einem letzten gut gekühlten Bier auf einer Bank am
Rande des Geschehens diese Perspektive: Über dem fröhlichen Party-Volk die goldene
Statue der Mutter Maria, einst mit dem Gesicht gegen Süden aufgestellt, von wo türkische
Heere angerückt waren, heute auf das eigene Haus ausgerichtet.
Zum Auftakt dieser Lebhaftigkeiten hatten ich die Angebote
der Geschäfte durchforstet. Unter den veräußerlichen Beständen der Stadtbibliothek
dieses Büchlein, das für einen Euro zu haben war. Der Titel ist unmißverständlich. In
Zeiten, da solche Typographie gängig war, haben "wir" nur einen
Kampf in Polen geführt. Ein "ins Reich heimgekehrtes" Österreich
erbrachte seinen Anteil am Überfall auf Polen, wodurch am 1. September 1939 um 4:45 Uhr
der Zweite Weltkrieg ausgelöst worden war. In diesem Büchlein ist dargelegt, wie noch
1939 (schon in der dritten Auflage) diese dreiste Aggression von den Nazi zurechtgelogen
wurde.
Andere Flohmarkt-Ware fiel mir als Geschenk zu. Historiker
Robert F. Hausmann hatte mir diese "Untersetzer" mitgebracht, auf denen frühe
Meilensteine der Automobilgeschichte abgebildet sind. Den "Patent-Motorwagen
Benz" [link] habe
ich live schon gesehen, eine frühe "Tin Lizzy" ist hierzulande nicht so leicht
zu finden.
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