14. Juni 2009

Weil ich ihn vorgestern erwähnt habe: Einst war mein Dämon Vogeltanz ein verrückter Professor, der mit seiner Arbeit ein Schweine-Geld verdient hat. Aber leider bei den falschen Leuten.

Bis ihm die CIA einen Berufsfindungs- Kurs verpaßt hat. (Foto: Anger-Archive) Seither war er Apothekengehilfe, Blumenzusteller, Parkplatzwächter, bis ihn die wahre Berufung erfüllte. Seither lebt er als Künstler.

Lustig, hm? Nein, nicht der Bart, sondern die Idee von der "wahren Berufung" eines Künstlers. Diese Katholen-Nummer, mit der so gerne der Blick auf ein Berufsfeld vernebelt wird.

Ich neige heute zur etwas polemischen Auffassung: Ein Künstler, der das nicht für einen normalen Beruf hält, ist wahrscheinlich keiner.

Das war nun freilich etwas tief gestapelt und mein Dämon Vogeltanz kann durchaus gereizt reagieren, wenn ich so schlampig über Kunst und die Profession daherrede. Ich gebe auch gerne zu:

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Wer ein Leben führt, in dem einem schließlich solche Portrait-Fotos vorgelegt werden können, wird eher nicht unter "square" gelistet werden. Aber! Die Kunst! (Ha! Im next code: log #150 befindet sich noch ein bemerkenswertes Dämonen-Foto.) Da bleibt stets Klärungsbedarf, wovon die Rede ist.

Cut!

Bingo! Zur gestrigen Mittagsstunde: Das Pony im Stadtzentrum. An der Wange ein "289" in Chrom. Also mutmaßlich eine 1967er High Performance-Version des ersten Mustang- Baumusters mit einer 4,7 Liter Windsor-Maschine.

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Ja. Klar. Vernunftfreie Traumzone. Wir haben da ohnehin allen Grund, endlich die Vergangenheitsbewältigung voranzubringen. Das wäre dann aber auch gleich Gegenwartsbewältigung. Denn viele von uns stecken in dieser Faszination noch fest. Aber das endet unausweichlich. Die High Performance-Abteilung wird wieder, was sie einst war. Eine Nische sehr wohlhabender Leute.

Tom Kada schrieb mir zu meinem Eintrag vom 10.6.2009:
>>Über diese Frage zerbreche ich mir seit gut einem Jahrzehnt den Kopf. Zumal ich ja selber den nicht ganz kleinen Fahrzeugen erlegen bin, und ich muss zugeben, darauf angesprochen, beschleicht mich öfter Unbehagen, weil ich was den katastrophalen Umgang mit unseren Ressourcen, einen Standpunkt einnehme, der sich mit meinem Hobby nicht vereinbaren lässt, nie.<<

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Wäre allerdings anzumerken, daß Tom seine Leidenschaft auf etwas wesentlich Rareres als einen Ford Mustang verwendet. Es ist ein penibel restaurierter 380er Steyr Diesel, der freilich nicht zum Einkaufen von Frühstücksgebäck verwendet wird. So einem alten Packesel wieder zu Glanz zu verhelfen rückt die Sache eigentlich in die Nähe von Archäologie.

Woran liegt wohl diese Neigung, uns von der Vergangenheit derart greifbare Vorstellungen machen zu wollen? Dabei sind wir überdies gut beraten, die Gegenwart nicht zu verschnarchen. Ich bestaune zur Zeit das (für mich) auffällige Mißverhältnis im Ausmaß der Berichterstattung einerseits über das ins Meer gestürzte Verkehrsflugzeug und andrerseits die Situation im Iran. Über den Iran wäre so viel zu erklären, die Nachrichtenkapazitäten werden aber mit einem mehrtägigen Body Count in der Flieger-Sache vergeudet.

Auf "Facebook" hat es von Leuten aus dem Iran gestern so geklungen:
+) "Nobody is ok! people got crazy!"
+) "just kicked in the ass bro!"
+) "Hey mate, we're not ok! Nothing is ok here! I just came back from the chaos in the streets. I should it was the craziest thing you can ever see! I'll go once again in next 20 minutes."
+) "Im alright"

Auf Medien-Websites klang es so:
>>Aufruhr in der iranischen Hauptstadt: Nach der Präsidentschaftswahl ist es in Teheran zu schweren Ausschreitungen gekommen. Zugleich nahmen die Sicherheitskräfte auch politische Gegner des Machthabers Ahmadinedschad fest - darunter auch ehemalige Regierungsmitglieder. ...<< [Quelle: Spiegel]


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24•09