20. Mai 2009
Es heißt: Jede Veränderung erzeugt Widerstände. So kann
man sich ausmalen, was dieser Kommunalbau neben dem alten Gleisdorfer Rathaus an
Reaktionen ausgelöst hat. Zwischen diesen beiden Gebäuden werden wir voraussichtlich die
Eröffnung einrichten, mit der heuer unser Beitrag zum Festival "steirischer
herbst" gezeigt wird. [link]
In diesem Zusammenhang fällt mir ein, daß es in der
Region Unruhe gibt, weil einige unter uns einen klareren Umgang mit Begriffen wünschen.
Ich gebe ein Beispiel für die Unschärfe, über die zu reden wäre: Sind meine Hände
meine Füße? Nein! Ist mein Mund meine Nase? Zum Glück nicht! Ist es also Haarspalterei,
wenn ich mich an Sätzen wie dem folgenden stoße?
>>"Für die Künstler bietet
sich hier natürlich auch die Möglichkeit, Kunst zu verkaufen", so K.<<
Kunst kann nicht verkauft werden, weil sie etwas
transzendentes ist. Mit KunstWERKEN sieht das schon anders aus. Ich kann mich nur wundern,
wenn jemandem sein oder ihr Metier so egal ist, daß sich kein gerader Satz von einiger
Stichhaltigkeit darüber ausgeht. Es ärgert mich auch. Wo alles egal und nichts klar ist,
kann auch nicht geklärt werden, welche Verhältnisse herrschen und was daran allenfalls
zu ändern wäre.
Dabei ist es ja keineswegs so, daß Kunstschaffende
Diskurs-Koryphäen sein müßten. Es würde schon genügen, wenn es ihnen gelänge, keine
Blödsinne zu verbreiten, diese quälenden Klischeebildungen zu vermeiden, welche ja auch
den Geschäftsbereich belasten.
Cut!
Sie lacht! Belastbar und von -- wie mir scheint --
unverwüstlicher Zuversicht: Kulturmanagerin Nina Strassegger-Tipl [link], die gestern
eine große Veranstaltung zu eröffnen hatte. Nur wenige Schritte vom oben gezeigten
Kommunalbau entfernt.
Klarheiten. Darüber sprachen wir nachmittags. Das bedeutet
eben auch, Begriffe zu haben, die von einem Mindestmaß an Übereinkunft handeln, was
damit gemeint, darunter verstanden werden darf. Solche Überlegungen lassen mich gerade
wieder in der Renaissance herumgraben, weil ich da (was sich auch bestätigt) viele jener
Motive finde, deren verdrehtes Echo mir heute hier um die Ohren fliegt, wenn ich manche
öffentlichen Äußerungen verfolge.
Vielleicht war es der Schrecken durch Duchamp, der
gegenwärtig ein verdrehtes Stückwerk von Renaissance-Motiven kursieren läßt.
Durchbrochen von den unsäglichen Blödheiten der Nazi- Barbaren, welche Kunst zwar zu
Repräsentationszwecken nutzen wie alle Tyrannen, allerdings keine aus ihrer damaligen
Gegenwart. Aber was genau das alles bedeutet, darüber muß ich noch Nachdenken. Derweilen
wende ich mich etwas trivialeren Mythen zu.
Auf dem Rückweg vom Gespräch mit Nina fand ich diesen Cadillac
Seville der vierten Generation und kam ins Grübeln, was man bei General Motors mit
der Stadt Sevilla im Sinn gehabt haben mag.
Jener "Touring Sedan", vermutlich
das Dienstfahrzeug eines Mitgliedes der "Jazz Blues Rock"-Formation des Abends,
läßt keine Mühe erkennen, sich von der Zuschreibung "Bürgerkäfig"
abzusetzen. Egal! Ich werde mich diesen Sommer einem
etwas härter kontrastierten Feld widmen können. Gleisdorf wird eine weitere "Tattoo Convention"
erleben, welche, wie ich höre, inzwischen schon unter den Top 4 Europas rangiert.
Dazu wird ein Corso durch die Stadt gehören, bei dem Hot
Rods, Custom Cars & Bikes, aber auch amerikanische Plain Janes gezeigt werden. Mein
Debut als Moderator, das scheint nun festzustehen. Eine launige Konsequenz der Plaudereien
beim "Kultur-Salon": [link] |
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Roman Hold hatte mir diese
Aufgabe schon mehrfach angeboten, ich habe mich bisher in dieser Rolle aber nicht
sehen wollen. Das ändert sich also nun. Und ich werde für ein Weilchen Fahrzeuge wie den
zirka 1950er Mercury auf dem Plakat durch die Gegend begleiten.
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