5. Mai 2009

Es wäre von Vorteil, eine stets gut geputzte Frontscheibe zu haben. Aber das ist eine ganz aussichtslose Idee. Es fehlt mir der Antrieb, mich so ausdauernd gegen die Entropie zu stemmen. Ich brauche meine Energie für andere Dinge.

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Ha! So hätte ich den Mangel an Aufgeräumtheit in meinen Kindertagen begründen können sollen. Meinen Leuten hätte es alle Sicherungen gehaut. Ich schweife ab. Die leichten Schleier auf den Fotos von unterwegs bleiben also unvermeidlich. Auch bei diesem Klassiker.

Der Ford Transit, zweite Generation, stammt aus einer Ära, wo Überschaubarkeit des Marktes und Automobildesign es zuließen, daß man bloß eine Ecke des Fahrzeuges zu sehen bekommt und schon weiß, was man vor sich hat.

Ich bin mit solchen Themen gerade auf etwas spezielle Art befaßt, in die Vorgeschichten vertieft. Nicht nur aus konkretem Anlaß, sondern auch, weil es mir die Sicherungen hauen würde, wollte ich mich unausgesetzt bloß mit Kunst und/oder den unfreundlichen Seiten der Welt befassen.

Der konkrete Anlaß hat durchaus mit der Voll-Pleite von Chrysler und dem Aus des Hauses Pontiac zu tun, denn dort hatte einst John DeLorean mit seinem Team das "Muscle Car" eingeführt. Die Geschichte dazu, im Sinne von Historie, ist sehr viel interessanter als man nebenher annehmen möchte.

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Deshalb stelle ich mit Spielzeugautos gerade eine kleine Autoshow zusammen, in der diese Geschichte erzählt wird: [link] Ich habe kürzlich erzählt, daß ich mit Roman Hold in einem aufgebrezelten und tiefer gelegten 1933er Plymouth Coupé unterwegs gewesen bin.

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Das ist ein anderes Beispiel, die Entropie zu bändigen; unter Einsatz von enormen Sprit- Mengen. Es war in den frühen Jahren dieser Subkultur kein relevanter Aspekt, weil der Sprit in Amerika bis unlängst kaum etwas gekostet hat ... nur scheinbar kaum etwas gekostet hat, weil ja in die gefälligen Gallonen-Preise die Kosten für diverse Kriegszüge der Staaten eingerechnet werden müßten, die eigentlich zu Rohstoff-Fragen gefürht wurden. Aber das ist ein anderer Teil der Geschichte.

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Ich schweife schon wieder ab. Die kleine Autoschau wird am 16. Mai gezeigt, wo wir unser Vorhaben "gleisdorf: ein L für die kunst" [link] offiziell machen. Und zwar genau NICHT mit Kunst. Weil da ein Straßenfest stattfindet, also richten wir vor dem Gleisdorfer Rathaus auf der Straße einen "Kultursalon" ein. (Roman Hold wird dazu sein aktuelles Coupé mitbringen: [link])

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Was hier die Befassung mit Sozialgeschichte ist, franst mir allerweil auch in eine Befassung mit Zeitgeschichte aus. Schon bin ich wieder bei den so unangenehmen Seiten der Welt. Lüge und Heuchelei sind dabei sehr gewichtige Kategorien.

Die vaterländische Bundesrätin Barbara Rosenkranz verkürzt ein komplexes Feld von Frauenbewegungen einfach auf "Die Frauenbewegung", um gestern in der "Kronen Zeitung" darzulegen, daß es diese eigentlich nicht braucht.

Im Wirkungsfeld einer konservativen Männerkultur unterstellt sie einen "Geschlechterkampf", dar in Wahrheit ein Verteilungskampf ist.

Die ungleiche Verteilung von Entlohnung, Positionen und Sozialprestige läßt ja nach wie vor ein markantes Gefälle zwischen Männern und Frauen bestehen. Verblüffend ist die "Beweisführung" von Rosenkranz.

Sie unterschlägt, wovon dieses Zitat vom "Feind" eigentlich handelt. Das bezieht sich nämlich auf Gewalttätigkeit gegenüber Frauen und sexuelle Übergriffe.

Die Dame Rosenkranz verbirgt so eine Faktenlage, welche tatsächlich einer Art zivilem Krieg gleichkommt. Männer verfügen über Frauen und deren Körper, toben sich an ihnen aus, nicht alle, aber viele. Es gibt weltweit nichts gefährlicheres für Frauen als die eigene Familie.

Mit den Frauen verwandte Täter ergeben statistisch eine höhere Todesrate von Frauen als Krebs oder Verkehrsunfälle. DAS ist der "Kampf", den Rosenkranz unterschlägt.

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19•09