11. März 2009

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Mittwoch, 11. März, 19:00 Uhr
"Museum im Rathaus" (Gleisdorf)
Buchvorstellung
„Spielzeugautos. Eine kleine Einführung“

Heute Abend geht es also in Richtung einer Geselligkeit, bei der nun das neue Büchlein auf den Tisch kommt. Ich zeige außerdem einen Kurzfilm über Roman Hold und seine Hot Rods: "Verschraubte Hitze".

Das sind Stoffe von einiger Leichtigkeit; ein wohltuender Kontrast zur Arbeit an "next code: break", wo es in meinem Beitrag um Srebrenica geht. Ein Massaker, dem ganz Europa tatenlos zugesehen hat. Nichts war daran überraschend. Nichts war daran unvorhersehbar. Und jetzt sieht es so aus, als sei all das an Den Haag delegiert, als wäre die Sache für uns vom Tisch. Wie kann das sein?

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In unserer Kultur und in unserer Demokratie gilt unterlassene Hilfeleistung als strafbarer Tatbestand. Es wiederholt sich all das, womit ich aufgewachsen bin. Das selbe Vertuschen, Wegsehen, Verschweigen.

Bei Lothar Struck alias Gregor Keuschnig [link], fand ich schon öfter Hinweise auf mögliche Motive und offensichtliche Verläufe solcher Vermeidungshaltungen. Das führt immer wieder zur Auseinandersetzung mit verschiedenen Kontroversen um den Autor Peter Handke, dem immer noch stereotyp Dinge vorgeworfen werden, die --- vor allem im Zusammenhang mit dem Stichwort Serbien -- weder aus dessen Büchern noch aus anderen Quellen belegt werden können. [Zu Peter Handke]

Cut!

Was mich in der Befassung mit Südosteuropa immer wieder umhaut, ist diese enorme Komplexität, diese Wucht des Widersprüchlichen, das jedem simplen Erklärungsversuch spottet.

Da ich über keine Sprachkenntnisse verfüge, die mir tiefere Zugänge ermöglichen würden, hab ich einen einfachen Weg gesucht, um wenigstens eine flüchtige Vorstellung zu gewinnen, womit ich es da eigentlich zu tun habe. Ich begann, Musiken aus diesen Regionen zusammenzutragen. Ich übe mein Hören an den Nuancen, an einzelnen Worten und Phrasierungen, an Momenten und Flüssen, Verläufe.

Nach einer Weile fingen sich kleine Klarheiten abzuzeichnen an. Es wurden mir die Färbungen und Klänge vertrauter. Ich irre mich nicht mehr so häufig, wenn ich über ein Lied denke, woher es kommen mag und wovon es erzählt.

Das Web bietet reiche Quellen. Vieles ist verstreut, manches recht konzentriert. Eine Sammlung übertrifft alles, was mir bisher untergekommen ist. Auf "Dunav" ("Donau") sind Lieder und Tänze des Balkans nach Herkunft geordnet.

Bei all dem fällt mir eines auf, was ich von Österreich nicht kenne. Es gibt eine Ganze Reihe von traditionellen Lieder, die so populär sind, daß sie schon nach wenigen Takten erkannt werden. Dazu gehört zum Beispiel "Djevojka sokolu zulum ucinila", das den "Sevdalinke" zugerechnet wird. Ich habe für meine Arbeit über Srebrenica die Version von Lepa Lukic bevorzugt, aber auch die von Nada Mamula ist wunderschön. log1322b.gif (3536 Byte)

Ich bin beim Suchen auf eine irritierend üppig orchestrierte Version von "Zajdi, Zajdi" gestoßen, auch eines der Lieder, das offenbar über alle ethnischen Grenzen hinweg geliebt wird. (Hier gesungen vom Mazedonier Tose Proeski.)

Jänner 2003

Wenn Schweizer Holz ins Ausland verkaufen, wird der Zug mit dem Holz von den Dorfhonoratioren verabschiedet.

[Hinfällige Notizen] [***]


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11•09