6. März 2009

Wir werden die Hacker nicht loswerden, Spam auch nicht. Eine Erweiterung ins Web zu pflegen, eine Online-Existenz zu führen, das hat genau diese Bedingung auf jeden Fall: Mit den Eindringlingen zu leben.

Das Sichten der täglichen Müllhalde läßt sich nicht vermeiden, denn die Software kann einen dabei nur unterstützen, ist aber nicht zuverlässig genug, nein ... es muß anders lauten: Die formulierbaren Kriterien müssen ausreichend offen bleiben, um uns wichtige Post zu erhalten, die zwischendurch in die "Spam-Kiste" rutscht. Persönlicher Augenschein bleibt unverzichtbar.

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Ich beginne inzwischen, die Flut als Entertainment zu begreifen. Es ist recht amüsant, solche Weiterbildungsangebote zu bekommen. Ich vermute hier eine Reaktion auf die sehr populären Fernsehserien, in denen Forensiker zu Helden werden.

>>To buy a degree is quite easy these days. Nevertheless most students just sit around in their usually boring local University classes, wasting money. Why would you do that? These days buying a degree is a matter of personal motivation.<<

Auch recht amüsant. Warum sich mit dem Erwerb von Bildung langweilen, wenn man seinen akademischen Grad kaufen kann? (Ich denke, ich kenne ein paar Leute, die ihren Grad gekauft haben ;-))) Das korrespondiert mit dem Angebot "Zocken statt arbeiten!"

>>Beliebte Spiele wie Blackjack, Roulette, Baccara, Video Poker und andere - wie auch eine Vielfalt an fantastischen neuen Slotmaschinen. Versuchen Sie Ihr Glück mit Keno, Scratch Ticket oder den Würfeln beim Chuck-A-Luck.<<

Die Scheinexistenz mit unrealistischen Phantasiekarrieren, das ist doch eine konsequente Reaktion auf den Stand der Dinge unsrer Demokratie. Autor Michael Roloff hat mir ein Zitat von Eva Menasse geschickt, das in verschiedenen Medien aufgegriffen wurde.

>>"Aus der Ferne mag es aussehen wie ein befremdlicher Regionalklamauk, der irgendwie rührende Totenkult und die peinlichen Witze, die rassistisch zu nennen sie intellektuell geradezu aufwerten würde. Aber in Wahrheit ist Kärnten das beinahe vollendete Experiment, die Demokratie in Europa auszuhebeln.<< [Quelle: Perlentaucher]

Das kommt sehr präzise auf den relevanten Punkt. Davon müßten uns eigentlich die Schnarchtöne vergehen. Ist noch erinnerlich, daß Haider sich ausdauernd dem Verfassungsgerichtshof widersetzt hat und dafür keinerlei Sanktionen hinnehmen mußte? Er hat sich also, Säulenheiliger einer Sekte der Rücksichtslosigkeit, in einem hierarchisch klar geordneten Setup nach oben und nach unten zu profilieren verstanden.

"Haiderland" ist pleite und ethisch und ethnisch verwüstet, also vorzüglich zurechtgestellt, um weitere Opfer zu produzieren, damit das eigene Versagen nicht thematisiert werden muß. Das sind präfaschichstische Dispositionen.

Genau darin stimme ich Menasse zu; in ihrem Schluß, Kärnten sei das beinahe vollendete Experiment, die Demokratie in Europa auszuhebeln. Roloff notierte in solchen Zusammenhängen nebenbei:

>>No traumas of such a kind, Handke might be Austrian president, or at least the leader of the Slovenian minority in Carinthia. WHO if anyone is the leader of that minority??<<

(Nam, darauf würde ich Handkes Antwort gerne hören ;-))) Was haben wir also? Eine Sozialdemokratie, welche vor diesem Lauf der Dinge völlig eingeknickt ist, Christlichzoziale, die mit diesem Lauf der Dinge Hand in Hand gingen, die vaterländischen als Scharnier im Absenken des Niveaus, das hat sich in relativ wenigen Jahren massiv durchgesetzt.

Eigentlich galt nach meiner Vorstellung bisher das Prinzip, es sei in einer Demokratie nicht zulässig, die Demokratie abzuschaffen. Dieses Prinzip ist uns offenbar abhanden gekommen.

[Wir Kinder des Kalten Krieges]

Cut!

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Nächste Verzweigung zwischen "Zentrum und Provinz". Es ist für mich durchaus einleuchtend, daß eine so aufwendige Struktur wir das "Medienkunstlabor" in Graz nicht mehrfach und dezentral eingerichtet wird. Das betrifft die Hardware.

Wie Hypertext ganz generell eine Unterscheidung zuläßt, wo die Informationen sich einerseits PHYSISCH, andrerseits LOGISCH befinden, steht es uns frei, Informationsflüsse recht eigenwillig zu installieren.

Ich bin nun gewissermaßen amtlicher Chronist des Grazer MKL, was eben AUCH ein Statement zur aktuellen Deutung des Denkmodells "Zentrum und Provinz" ist. Die neue Leiste ist auf der MKL-Site unter "Laufende Notizen", aber auch direkt HIER zu finden.

Ein anderes Medienereignis wird gerade zurechtgerückt. Kommenden Mittwoch findet im Gleisdorfer "Museum im Rathaus" die Präsentation des Büchleins über Spielzeugautos statt: [link]

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Damit ist der Auftakt für eine kleine Reihe gesetzt, in der ich Bereiche der Alltagskultur etwas stärker ins Blickfeld rücken möchte.

Oktober 2007

Das Einzige, was bei einem Computer zählt, ist Produktivität.

[Hinfällige Notizen] [***]


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10•09