22. Oktober 2008
Die Häuser im Hintergrund könnten zu einem
Gutshof gehören. Und da ein Gutshof zu einem Schloß gehört, ist eines da. Man sieht ein
Stück davon im Rückspiegel, der für hohe Geschwindigkeiten gebaut ist. Der Hüftschwung
des Autos führt zu einem knapp gehaltenen Heck. Darin eine fröhliche Bestie.
Es ist natürlich kein Zufall, daß ich diesen
Porsche Carrera vor dem Schloß Hainfeld geparkt habe. Es ist auch keine billige Metapher,
die teure Autos mit herrschaftlichen Landsitzen verknüpfen würde. Die Sache hat freilich
Symbolcharakter, der ein Stück in die Zukunft weist. Die genauen Zusammenhänge lege ich
im Augenblick noch nicht dar. (Später, später!)
Porschfahren hat bei uns etwas
Populärpolitisches. Nein! Halt! Unscharf! Der renommierte Porschefahrer hatte genau in
diesem Teil der Inszenierungen zwar auf einer politischen Bühne herumgeturnt. Das Konzept
-- SEIN Konzept -- war allerdings eines der ENTpolitisierung.
Denn POLITIK ist, begrifflich gesehen, ein
Wechselspiel von "Staatskunst" und Gemeinwesen. (Politiké und Polis) Genau das,
ein solches Wechselspiel, haben die vaterländischen Populisten aber nach Kräften
suspendiert, um es durch eine Art von "Pop-Kultur" zu ersetzen.
Aber das ist augenblicklich gar nicht mein
Thema. Warum ich solche Autos fahre? Die Frage stellt sich ETWAS anders. Nämlich so: Jemand
streckt Dir einen Hunderter entgegen und verlangt dafür, daß ich ein Weilchen mit diesem
384 PS starken Sportler in der milden Herbstsonne herumgurke, um hinterher einen kleinen
Kommentar zur Sache abzuliefern. Was machst Du?
Ich habe eine Weile gegrübelt. Was soll ich
tun? Was soll ich nur tun? Schließlich dachte ich: Pfeif drauf! Ist eh nur die verlötete
Version des Cabrios, das ich im April hatte. [link] Und ist nicht so ein mächtiger Brocken wie der Cayenne vom Juni.
[link] Mein Mädchen meinte: "...
aber du hast einen zu besorgten Blick für einen Porschebesitzer. Mann merkt, du kennst
mit deinen alten Autos nur die Sorgen."
Ja, ich rede bloß herum. Denn am 26. Oktober
begeht Österreich seinen "Staatsfeiertag". Ich habe versprochen, dafür einen
eigenen Text zu verfassen. Im Schreiben daran verzweige ich die Geschichte stets neu, in
Gefahr, mich dabei zu verlieren. Es ist so vieles in Verstrickungen umgedeutet worden. Es
stimmt so vieles nicht an den Bildern des Landes, die gerade wieder ausgehängt werden ...
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