7. Juni 2008

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Kurios. Zumindest für mich, der ich in der Steiermark wohne. Daß jemand so heißen kann. Unter heimischen Adelsfamilien ist mir das noch nie aufgefallen. Man heißt nicht wie das Land. Regisseur Ang Lee hat in diesem fulminanten Film („The Ice Storm“) immer wieder musikalische Momente, die dann sofort in etwas anderes übergehen, nachdem sowas wie Gamelan angeklungen ist. Das Wort mag ich alleine schon wegen seiner phonetischen Eigenschaft: Gamelan.

Und! Was für ein Film! („The Ice Storm“) Was für eine sorgsame Art, Menschen in Momenten zu zeigen, wo ihnen das Herz bricht. Dieser Film hat eine Verbindung mit Michelangelo Antonionis „Zabriskie Point“. Ich kann bloß noch nicht sagen, was es ist, worin genau diese Verbindung besteht. (Hat irgend jemand Hinweise für mich?)

Apropos „Zabriskie Point“. Gebrochene Herzen. Das sind Referenzpunkte bei „next code: break“, einem neuen Abschnitt von „next code“, der mich gerade beschäftigt. Dabei gibt es auch Querverbindungen zu meinem trivialen Feld: [flame]. Zwischenspiel: Quer und längs ... In einem Fluß der Dinge Querdenken? Dann müßte es auch ein Längsdenken geben. Aber Denken funktioniert überhaupt nicht auf solche Art. Weiter in der Geschichte. (Also doch etwas längsentlang, statt querherum.)

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Gestern hatte ich mein erstes 500 PS-Auto. Das ist durchaus erwähnenswert, weil man nicht alle Tage eine Maschine in die Hände bekommt, in der so viele knifflige Anforderungen zu einem Bündel derart schlagender Lösungen zusammengefaßt sind. Das Teil ist wesentlich aufregender zu fahren als der Carrera, den ich unlängst zur Verfügung hatte. (Siehe Eintrag vom 25.4.08!) Ich hab nie zuvor an einem Landfahrzeug erlebt, mit dem über zwei Tonnen Gewicht so schnell und unerbittlich von Null auf Verboten springen.

Wenn der hinkende Hephaistos (mein Held) die Erde besuchen wollte, wäre der neue Porsche Cayenne turbo sein Dienstwagen. Allerdings bleibt zu sagen: Das ist definitiv die zivile Version eines Main Battle Tank. Man sollte mit kleinen Autos sich in der Nähe solcher Fahrzeuge nur sehr vorsichtig bewegen. (Es ist furchteinflößend, wie diese Fuhre bremst.)

Zum Thema Kunst komme ich heute nicht gar so ausführlich. Mit dem Graphic Novelist Jörg Vogeltanz hatte ich inzwischen eine Kunst-Debatte via Email, aber zu einem saftigen Streit sind wir nicht gekommen. Im Log von „next code“ habe ich gerade ein paar Notizen zu den Hochpreis-Nischen des Marktes angebracht: [link] Der oben erwähnte Porsche Cayenne mit seinen etwas über 100.000 Euro ist geradezu ein kleines Mitbringsel, gemessen an den aktuellen Auktionsergebnissen einiger Arbeiten, etwa von Bacon.

Daraus legt sich die Frage nahe, welche Vorgänge wir beschreiben können, wonach psychische, mutmaßlich: spirituelle, vor allem aber auch ökonomische Phänomene dazu führen können, solche Preise hervorzubringen. Das Materielle und das Transzendente scheinen sich ja in solchen Ereignissen bei den Händen zu nehmen. (Verflixt! Das ist eine genauso miese Metapher wie die mit dem Querdenken.)

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Noch einmal kurz zu Ang Lee und diesem verstörenden Film („The Ice Storm“). Die Lage und die Architektur des Hauses sind erlesen. Diese Szene einer Ehe läßt folgende Fragen zu: Wer hat die Tapete entworfen? Wer hat das Bild gemalt? Wer hat entschieden, beides zu kombinieren?

Der Held dieser Ehekrise kann es nicht gewesen, denn das Auto des Mannes weist ihn als Schnösel aus. (Ein Buick Riviera von 1971.) Es haben also viele Menschen, die zu Geld gekommen sind, offenbar Bedarf, dieses unter anderem in Leute zu investieren, die für sie Ästhetik-Arbeit leisten.

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