17. Oktober 2008
Eine Installation von Markus Wilfling in Weiz.
Teil unserer letzten Hauptstation im heurigen Beitrag zum Festival "steirischer
herbst". Damit auch ein weiterer Akzent in der kulturellen Kooperation zwischen den
Städten Gleisdorf und Weiz.
Ein Aspekt, den der Weizer Bürgermeister
Helmut Kienreich (links im Bild) bei seiner Einführung betont hat. Kurator Walter
Kratner, hier mit einem maschinellen Hahn, setzte seine Auswahl an Arbeiten in Beziehung
zur Weltsituation. Das ist für uns hier ein wichtiger Punkt. Nicht nur mit eigenen
Herkunfts- und Lebensbedingungen befaßt zu sein, sondern konsequent über Tellerränder
hinauszuschauen..
Der Künstler Christian Eisenberger hat aus
tausenden Zapfen einen Teppich ausgelegt, der auf seiner Textebene zum
"OIL-Teppich" wurde.
Mit dem Figurentheater des Andrea Cusumano (in
der Mitte, im Hintergrund) fand der Abend seinen Ausklang. Ja, das ist nun alles etwas
lapidar erzählt. Eine Reaktion auf die Fülle dieser Tage. Es ist so viel geschehen, das
einfach zu erleben war, das aber auch Anlässe für weitere Schritte geschaffen hat. Damit
wären nun erneut Tage und Wochen zu füllen. (Was natürlich geschieht.) Die
Ausstellungen in Weiz und Gleisdorf sind nun noch eine Weile geöffnet. [link]
Am 7. November werde ich in Gleisdorf diesen
Projektteil formell abschließen. Und zwar nachts, in den Schaufenstern von "Meyr's
Tee & Design", wo wir im vorigen Jahr unser erstes Projekt beim "steirischen
herbst" eröffnet haben. [link]
[steirischer herbst]
Cut!
Heuchelei und Kreidefresserei rund um den
vaterländischen Jörg Haider, der sich kürzlich selbst aus der Welt geschafft hat. Wie
viele Leserbriefe las ich in den letzten Tagen, die etwa so anfingen: "Ich war ja nie
ein Anhänger Jörg Haiders, aber ..."
Diese Tonlage kenne ich doch. Diese Feigheit,
sich mit Sachlagen zu befassen, durch die andere Menschen zu Schaden kamen, ist mir von
meinem Operetten-Österreich ja sehr vertraut. Warte ich also ein wenig, bis die
Geschichtsschreibung in der Angelegenheit Ergebnisse vorlegt.
Wie sehr hat Haider Schaden angerichtet, in
dem er anhaltend wie ausdauernd zur Menschenhatz ermutigte und von seiner prominenten
Position aus die Menschenverachtung legitimierte. Nebenbei weist ja einiges darauf hin,
daß er "sein Bundesland" Kärnten wirtschaftlich in Richtung Ruin manövriert
hat. Kulturpolitisch hat er es sowieso verwüstet. Auch darüber werden Faktenlagen
beizeiten auf den Tischen liegen.
Aber vor allem die Ermutigung zur
Menschenverachtung ist eine Ungeheuerlichkeit, die diesem Mann anhaftet. Gestern las ich in der "Kronen Zeitung" ein weiteres Beispiel jener Marotte, die in der
Nazi-Ära breiteste Basis hatte: Schuldumkehr. Was unterstellt: Die Opfer sind selbst
schuld.
"Hätten die Juden nicht ..." klingt erneut an.
In der "Schleierfrau", die angeblich "alle Österreicher" provoziert
und so den Fremdenhaß schürt. |
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"Sie sind ja selber
schuld, daß wir sie ablehnen, sogar hassen, denn sie wollen sich nicht angemessen
benehmen, sich so verhalten, wie es sich gehört." So denken und handeln Barbaren.
Haider war ihr Erzbischof.
Das ist die Frucht des Tuns eines
"brillanten Ausnahmenpolitikers". Wir haben es praktisch täglich vor Augen. Ich
habe gestern die Krone-Headline gezeigt, wonach
ein Arzt eine Bombe legte, weil er "unsere Kultur" bedroht fand. Haider und Hace
Strache. Karrieristen verwerten düstere Ressentiments.
Vor jedem Massaker stand ein Krieg der Worte.
Das bedeutet umgekehrt: Jeder Krieg der Worte kann zu einem Massaker führen. Das 20.
Jahrhundert läßt daran keinen Zweifel zu. Die Hetzer und Brandstifter waren stets
bemüht, dabei als ehrbare Leute dazustehen.
[Wir Kinder des Kalten Krieges]
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