11. Oktober 2008

log1224a.jpg (23001 Byte)

Gleisdorf hat geflaggt, das Festival "steiricher herbst" beginnt nun auch hier. Heute vormittag gibt es erste Sessions im Zentrum. Im Keller des Rathauses wird morgen die Ausstellung eröffnet.

log1224e.jpg (26881 Byte)

Nikola Dzafo ist mit seiner "Art klinika"-Crew in der Nacht angekommen. Dragan Protic ist mit "Skart" noch unterwegs.

Unser Projekt "next code: exit" befindet nun auf Kurs. Hat man keine Nägel in die Wand zu schlagen, sind statt dessen eben Kabel und Seile zu verlegen, Wände aufzubauen ... alles scheint zu klappen; auch wenn das eine unruhige Instanz in mir nicht glauben will.

Das Lampenfieber ist eine offenbar unabwendbare Kraft im Gemisch jener Emotionen, die einen durch solche Ereignisse werfen. Hab ich diesmal schon "nie wieder" geschworen? Als wüßte es mein Schicksal nicht besser. (grins!)

poster150.jpg (6436 Byte)

log1224b.jpg (20419 Byte)

Kuratorin Mirjana Selakov irrlichtert zwischen Graz und Gleisdorf hin und her, schläft kaum, macht enorm viele Kilometer; überdies hab ich noch nie erlebt, daß sie unter Streß jemanden anbrüllt. Was bei mir sehr leicht vorkommen kann.

log1224c.jpg (13963 Byte)

Die "Kuvarice" erzählen launige Geschichten aus dem vormaligen Kriegsgebiet. Ich hatte auf meiner Reise nach Bukarest ein Buch der Journalistin Antonia Rados mit. In "Gucci gegen Allah" beschreibt sie sehr eindringlich, wie immer wieder Frauen auf spezielle Art die Konsequenzen von Kriegen tragen. Diese bestickten Tücher erzählen auch davon.

Nach diesem Sezessionskrieg bekam ich zuerst von südslawischen Autorinnen Texte zu lesen, in denen kritische Zugänge dargestellt sind; wofür die Frauen von ihren Landsleuten scharfen Gegenwind erhalten haben. Frauen wie Slavenka Drakulic, Marusa Krese ...

Freilich sind auch Autoren längst unterwegs, sich diesen Dingen zu widmen. Wie etwa Dzevad Karahasan. Ich werde demnächst einige solcher Fäden aufgreifen, um da etwas zu verknüpfen.

log1224d.jpg (15370 Byte)

Sigrid Meister, die Kustodin des Gleisdorfer "Museum im Rathaus", ist hier gerade mit dem Ausleuchten meines Beitrags beschäftigt. Sieben Blätter, symbolisch für die sieben südslawischen Nationen.

Davon haben ich im Eintrag vom 8. Oktober erzählt, als der Tod von Johannes J. Musolf zu notieren war, von dem die Blätter stammen. Ich bin immer noch sehr irritiert, daß wir darangegangen waren, über den Tod zu arbeiten, der stets als Drohung und Option zu unser aller Leben gehört. Als einen Appell, der Lebendigkeit mehr Sicherheiten zu bieten. Und nun hat ihn der Tod ereilt, so wenige Tage vor der Eröffnung.

Die Arbeit bleibt also unausweichlich mit diesen Realitätsbezügen verknüpft. Was ja als gute Nachricht gelten darf. Dennoch bleibe ich unruhig über der Unerbittlichkeit solcher Trennungen.

[steirischer herbst]


[kontakt] [reset] [krusche]

41•08