22. Juni 2008
Manchmal fühle ich mich in der Sommerhitze,
als hätte man mich in einen Handschuh gesteckt. Dann sehe ich mir sehr gerne Mafia-Filme
an, während ich die Sonne auszusperren versuche. Zeit für sehr kühle Drinks und
gewolltes Schattendasein. Apropos!
Ich hab im gestrigen Eintrag Francis Ford
Coppola erwähnt, dessen Tochter Sofia hier von hinten zu sehen ist. Sie spielt die
Tochter des Paten im Teil III dieses Melodrams. Und die Dame mit den weißen Haaren, die
hier mit Andy Garcia plaudert, ist Catherine, die reale Mama von Martin Scorsese.
Was ich recht amüsant finde. Die taucht
nämlich, wie gestern angedeutet, in mehreren Mafia-Filmen auf. Am lustigsten übrigens in
"Goodfellas", oder war's "Casino"?, wo sie als Mama eines der Ganoven
die schamlose Ausdrucksweise ihres Buben beklagt, nicht aber seine Profession.
Womit ich meine bevorzugte Serie "Was man
definitiv NICHT wissen muß" um einen wesentlichen Absatz erweitert hätte.
Cut!
Der Tierarzt Karl Bauer (links) und der
Konsulent Karl Buschek haben beruflich oft im Kosovo zu tun. Genauer: In Shtimja. Da geht es um Rinderzucht. Aus privatem
Interesse haben die beiden dort Kontakte zu Kunstschaffenden geknüpft. Da wir bei
"next code" wachsenden Austausch mit Südosteuropa pflegen, sind wir nun im
Gespräch, um noch heuer einen Akzent zu setzen, der sehr stark albanisch geprägt sein
wird. Was wissen wir hier über die Menschen aus dem Kosovo, ihre Situationen, Wünsche
und Möglichkeiten? Wenig bis nichts.
Cut!
Ich hab unlängst
möglichst zurückhaltend angedeutet, daß mir der Hype rund um die Fußball-EM ganz
erheblich auf die Nerven geht. Ich hab gelegentlich recht gestaunt, als etwa bei der
Gleisdorfer "Quotendebatte"
Medienprofis auf dem Podium recht energisch betont haben, daß Fußball gar keine soooo
große Rolle spielen würde, wie gerne unterstellt wird. Aber in den Blättern hat man
sich natürlich dem Hype angehängt, ihn so mitproduziert, also ziemlich viel Fläche
dafür verwendet.
Allerhand Kunstschaffende sind sich, nebenbei
bemerkt, auch nicht zu blöd, am Thema mitzunaschen und sich dem PR-Getöse anzuhängen.
Gut. Wurscht! Ich laß mir eh gerne erklären, daß Spannungsabfuhr wichtig sei und durch
solche Emotionspartituren ("Welle" etc.) gut zu managen wäre. Ich laß mir
gerne einreden, daß so die Energien junger Männer gebunden würden, die wir sonst als
eine Art "zivile Krieger" im Alltag am Hals hätten.
Scheiß auf die Kosten, die Randalierer dem
Staat aufbürden. Pfeif auf das Gewimpel, mit dem ein höchst unscharfer
"Patriotismus" zum Ausdruck kommen soll. Ich sehe dann aber einmal mehr: Ein
Riesengeschäft, in dem Gewinne privatisiert und Verluste der Öffentlichkeit aufgebürdet
werden. Gut. Muß wohl so sein. Der römische Zirkus hat eine zeitgemäßen
Entsprechungen.
Meine diesbezügliche Dünkelhaftigkeit werden
freilich von solchen Geschichten nicht gemildert.. Systematischer Drogenmißvbrauch (ich
rechne, mit Verlaub!, Schmerzmittel u.ä. diesem Genre zu) als Basis nationaler
Hochgefühle, die gelegentlich in nationalistische Massenschlägereien kippen; na bravo!
Das hat Charme! (Der
vollständige Bericht.) Und Helden, deren Heldenhaftigkeit vor allem darauf beruht,
gedopte Schmerzenskönige zu sein, mögen ja im Bereich "Aktionismus"
durchgehen. Was sollte man sich sonst noch von ihnen abschauen?
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