10. Juni 2008 Gut. Jetzt
erwähne ich es hier wenigstens einmal: Fußball. Mehr fällt mir dazu ohnehin nicht ein.
Ab da bleiben dann bloß noch Fragen. Zum Beispiel:
+) Müssen wir all dem vielleicht einfach Raum geben, weil das Archaische in den Menschen
(Männern?) sich sonst andere Bahnen bricht? +) Wäre es angemessen, ein Fußballstadion
für eine Testosteron-Plantage zu halten? +) Muß ich mir diese angesoffenen, lauten, rot
weiß rot lackierten Deppen mit ihren geröteten Gesichtern, ihren lächerlichen Frisuren
und ihren geschwollenen Eiern auch am späteren Vormittag noch gefallen lassen?
Da wären noch weitere Fragen, die mir zu der Sache
gelegentlich durch den Kopf gehen. Aber dazu vielleicht später oder gar nicht.
Cut!
Zufallszynismus. So könnte dieses unintendierte
Kombinieren genannt werden, das sich durch EDV-gestützte Werbemaßnahmen ergibt, die
über Stichworte zu Themen kommen. Vielleicht gibt uns das eine Vorahnung, wie smart uns
Zuweisungen weiterhin umgarnen werden, die sich aus flächendeckenden Erfassungen
ableiten, für die wir von Software dann verwaltet werden.
Ich hatte den Eintrag am 5. Juli mit der in
"Standard"-Headline "Hunger
ist die Schande der Menschheit" eröffnet. Ganz erstaunlich, was dazu an Werbung
geschaltet wurde.
Cut!
Gestern war eine Runde Kunstschaffender in
Weiz zugange. Die leer stehenden Räume der Druckerei Klampfer werden der Rahmen für eine
Ausstellung sein, zu der Nina
Strassegger-Tipl (Mitte) eingeladen hat. Die Themenstellung lautet "pure
art". Ich werde aus "next code: divan" heraus einen weiteren Beitrag im
Themenbogen "memory / truth / vision" erarbeiten.
Die Deutung von Geschehenem. Die Deutung von
Geschichte gehört zu jenen Domänen, wo Kunstschaffende anderen Disziplinen gegenüber
stehen, die oft eine höhere Relevanz für ihre Deutungen reklamieren. Wissenschaft.
Politik. Journalismus. Milan Bosnic ist mit solchen Fragen auch befaßt.
Das Künstlerpaar Milica Milicevic (Mitte) und Milan Bosnic, hier mit
Kunsthistorikerin Mirjana Selakov, weilt gerade als "artists in residence" in
Graz. Wir haben solche Aspekte der Profession debattiert. Ausgehend von jenen
ökonomischen Auffälligkeiten, die ich im Log von "next code" kommentiert habe:
[link]
Im Ringen um Legitimation und "Gegenwert" kreisen
wir um einige Aspekte, die offenbar in einem "außersprachlichen Bereich"
liegen, beziehungsweise sich eindeutigen Aussagen entziehen. (Im Sinne von: "Was ist
an der Kunst dran?") Es führt allerdings oft zu einer Menge Sprache/Text, wenn man
versucht, diesen Bereich zu markieren. Wie es auch meine Debatte mit Graphic Novelist Jörg Vogeltanz gezeigt hat, der
äußerst vehement eine hohe Priorität jener "außersprachlichen Kriterien"
einfordert. Und konstatiert:
>>du redest ja auch nie über kunst, du redest
über soziologie, politik und geschichte... vielleicht noch über kultur-techniken. das
ist eh gut so, wenn man es weiss. denn: worüber man reden KANN, sind äussere
bedingungen, innerhalb derer kunst geschaffen wird oder vielleicht noch die
mögliche/angestrebte/utopische wirkung von kunst auf diese äusseren bedingungen.<<
Reden wir also über Kunst. Meine Faustregel besagt: Wenn
wir Kunstschaffende diese Debatten ausschlagen, werden andere gerne das Deutungsgeschäft
übernehmen. Dann kriegen wir, wie es ohnehin geschieht, Zuschreibungen um die Ohren
geschlagen und erleben, wie es ohnehin geschieht, daß Ökonomie und Politik definieren,
was Kunst sei und was nicht.
Ich hab mit Bosnic auch noch ein vereinfachtes
"Dualsystem der Wege" erörtert. Rund um die Frage, was unter den Augen der
Fürsten und Bischöfe möglich erscheint ... so viele Jahre nach der Renaissance und der
Aufklärung. Dazu später ...
[kontakt] [reset] [krusche] |