13. Juni 2008 An Herrn
Stadtrat Mag. Dr. W. Riedler
Rathaus, 1. Stock, Zimmer 126
Hauptplatz 1
8010 Graz
Graz, 11. Juni 2008
Stellungnahme der IG Kultur Steiermark
zur geplanten Evaluierung
Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Die IG Kultur Steiermark protestiert mit diesem Schreiben gegen die von Ihnen
angekündigte Evaluierung.
Wir fordern:
statt unnötig Geld für eine neuerliche Evaluierung
auszugeben, das bereits vorhandene Wissen (Beiräte, Studien, Kulturleitbild,
Interessensvertreter etc.) zu bündeln.
die Ergebnisse der letzten Evaluierung endlich
umzusetzen! Obwohl fast alle Initiativen ausgezeichnet evaluiert worden sind, sind die
Förderungen gleich geblieben oder sogar zurückgegangen.
die bürokratische Entlastung der freien
Kulturinitiativen. Unentgeltlich Fragebögen auszufüllen und Interviews zu geben,
reduziert die zeitlichen Kapazitäten, die in die künstlerischen Aktivitäten fließen
sollten, immens.
anstatt die Freie Szene, die nur einen Bruchteil des
Gesamtbudgets bekommt, abermals genau unter die Lupe zu nehmen, den Fokus auf die großen
Kulturveranstalter zu richten. Steigende Fördersummen bei der Theaterholding
etwa oder fette Sonderzahlungen, wie erst jüngst für La Strada in der Höhe
von
70.000.- stehen in krassem Gegensatz zu den gebetsmühlenartigen
Wiederholungen, dass gespart werden müsse. Solche Meldungen sind für unsere
Mitgliederinitiativen, die an der Grenze der finanziellen Belastbarkeit arbeiten, ein
Affront.
Wir befürchten, dass eine neuerliche Evaluierung dazu benützt wird, das Kulturbudget
auf Kosten der kleinen und kleinsten Initiativen zu sanieren. Das bedeutet für viele
Künstlerinnen und Künstler in der Freien Szene das endgültige Aus.
Wir appellieren daher im Namen der Grazer Kunst- und Kulturschaffenden die geplante
Evaluierung nicht durchzuführen!
Hochachtungsvoll
Mag. Michael Petrowitsch (Obmann)
Mag.a Evelyn Schalk (Obmann-Stellvertreterin)
Eva Ursprung (Kassierin)
Anton Lederer (Kassier-Stellvertreter)
Dr.in Andrea Egger-Dörres (Schriftführerin)
Anita Hofer (Ländervertreterin)
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An Herrn
Dr. Kurt Flecker
2. Landeshauptmann-Stellvertreter
Landhaus
8010 Graz
Graz, 11. Juni 2008
Stellungnahme der IG Kultur Steiermark
zu den Abrechnungskriterien der Kulturabteilung des Landes Steiermark
Sehr geehrter Herr Dr. Flecker!
Die IG Kultur Steiermark protestiert mit diesem Schreiben gegen den ständig
ansteigenden bürokratischen Aufwand für Kulturschaffende bei den Subventionsabrechnungen
des Landes Steiermark.
Um den KünstlerInnen die Möglichkeit zu geben, sich wieder vermehrt auf ihre
inhaltliche Arbeit zu konzentrieren, fordern wir:
dass der Verwaltungsaufwand in einem sinnvollen
Verhältnis zur Höhe der Subvention steht. Wir finden es unzumutbar, dass bei
Förderungen in der Höhe von 1.000.- dieselben Abrechnungsmodalitäten gelten wie
bei Förderungen über 100.000.-.
keine Originalbelege mehr einreichen zu müssen, wie es
in anderen Bundesländern Usus ist. Hier gibt es andere Kontrollmöglichkeiten, wie
Wirtschaftsprüfung Rechnungsprüfung und Jahresabschluss.
den Passus, dass die Kosten für Personal mit
Stundenlisten zu dokumentieren sind, abzuschaffen. Dafür ist die Dienstgeberin bzw. der
Dienstgeber zuständig.
dass bei Honorarnoten für Projektkostenabrechnungen
keine halbstündig (!) geführten Stundenlisten verlangt werden.
keine Doppel- und Dreifachbelege mehr vorlegen zu
müssen (z. B. bei Telebankingüberweisungen abgestempelter Auftrag, Ausdruck der
Auftragsliste und Kontoauszug oder bei Mietzahlungen der Mietvertrag, Vorschreibung und
Zahlungsbeleg).
Keineswegs sollen diese Forderungen einer missbräuchlichen Verwendung von
öffentlichen Geldern Vorschub leisten. Unsere Appelle zielen darauf ab, sowohl die
Kulturverwaltung als auch die Künstler und KünstlerInnen zu entlasten!
Hochachtungsvoll
Mag. Michael Petrowitsch (Obmann)
Mag.a Evelyn Schalk (Obmann-Stellvertreterin)
Eva Ursprung (Kassierin)
Anton Lederer (Kassier-Stellvertreter)
Dr.in Andrea Egger-Dörres (Schriftführerin)
Anita Hofer (Ländervertreterin)
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