9. März 2008

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Vielleicht war es ja nie anders. Aber daß ein Innenminister im Verhöhnen der Republik dermaßen auffliegt, ist mir doch neu. (Quelle: "Der Standard") Daß dabei ein hochrangiger Politiker des christlich-sozialen Lagers so unverschämt demonstriert, was man sich unter "Heuchelei" vorstellen darf, beruhigt mich mehr als es mich aufregt. Es ist meine Genereration, die hier Flagge zeigt. Es klingt ein "Wir" an, wenn ich diesen Verläufen folge. Wir brauchen uns nichts vorzumachen. Die Anbiederung an die Tyrannis ist uns sehr glatt, sehr geschmeidig gelungen.

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Ein Fund in einer lokalen Ramschkiste hat mir dieses Motiv in den letzten Tagen zugespielt ... die Tyrannis, das Ringen um Positionen, Schuld und Sühne ... Robert DeNiro als Rodrigo Mendoza in "The Mission".

Die Gründe, sich dem Eigennutz völlig skrupellos hinzugeben, erscheinen mir halbwegs klar und naxchvollziehbar. Darin liegen für mich keine Rätsel. Aber was sind die Gründe dafür, Gegenpositionen dazu aufzusuchen? Und woraus werden diese Gründe geschöpft? Die Debatte darüber ist mir inzwischen etwas kurz geraten, fehlt mir an allerhand Ecken und Enden.

Cut!

Zu meinen Mutmaßungen über die Begegnung mit Pferden im Straßenverkehr, die ich im vorigen Eintrag notiert hatte, schrieb mir Graphic Novelist Jörg Vogeltanz:

>>falsch; dass man bei pferden nicht hupt, liegt an der bekannten tatsache, dass pferde schreckhaft sind und man nicht erleben will, wie einem ein abgeworfener reiter auf den kühler, unters auto oder in den gegenverkehr purzelt. bei pensionisten riskiert man maximal einen milden herzkasperl.<<

Der "Herzkasperl" ist übrigens, wie ich unlängst erfahren hab, in Österreich inzwischen definitiv ein Massenphänomen, das rund 20 Prozent unserer Mitmenschen erwischt. (Am Gehupe in den Straßen wirds aber nicht so sehr liegen.)

Eine Herzenssache anderer Art ist mir eben untergekommen, da will das Staunen gar nicht abreißen. Auch das, so vermute ich, ist ein Beispiel für die Anbiederung an die Tyrannis. Es war gestern der "Weltfrauentag" abgehalten, den man auf dem Boulevard vorgestern so eingeläutet hat:

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Zynischer geht es eigentlich nicht mehr. Oder aber, es ist eigentlich so, wie eingangs mit dem Innenminister: Man darf froh sein, daß der Stand der Dinge so offenkundig ist und nicht weiter verborgen wird.


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10•08