23. September 2007 Nur noch wenige Tage bis zur Ausstellungseröffnung
im Rahmen des Festivals "steirischer herbst"
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"next code: love"
Die Eröffnung: Samstag, 29.9.07, 16:00 Uhr
Stadtbücherei Gleisdorf |
Ich hatte gerade die Ortsgrenze von
Eggersdorf passiert, als ich dieses wunderschöne Fuhrwerk entdeckte. Pure Funktion, die
Vorderachse in einen mächtigen Drehschemel gepackt, Räder aus Holzfelgen und
Vollgummibereifung. So waren diese Pferdefuhrwerke in meinen Kindertagen noch Teil des
Alltags in der Stadt. Mich faszinieren so betagte Maschinen, die ihre Funktionen teils aus
völlig anderen Konzepten und Materialien beziehen, als es heute üblich oder möglich
wäre.
Eggersdorf war der Ort für ein Arbeitstreffen, bei dem
eine spannende Runde oststeirischer Kunstschaffender sich einen Konsens erarbeitet hat,
was wir im kommenden Jahr gemeinsam realisieren wollen und wie das vor sich gehen soll.
Bemerkenswert, daß dieser Prozeß mit der
Feststellung von EU-Regionalmanager Horst Fidlschuster begonnen hatte, mit
Kunstschaffenden sei Kooperation nicht möglich. (Weil szu egomanisch, zu unprofessionell
etc.) Diese Ansicht wurzelt in einer Vorgeschichte, die mit Ereignissen in Pischelsdorf
verknüpft ist, aber das liegt Jahre zurück.
Nach diesem Fidlschuster-Befund vor einigen
Monaten hatte ich mich mit dem Theologen Fery Berger verständigt, der auf dem Weizberg
kulturell aktiv ist. Immerhin haben abschätzige Befunde ja gelegentlich das Zeug zur
Anregung. So muß man Fidlschuster im Grunde Dank spenden, einen so wirkungsvollen Impuls
gesetzt zu haben.
Inzwischen befinden sich rund 15 Positionen
auf einem ersten Arbeitspapier für eine gemeinsame Veranstaltung im April 2008, Tendenz:
wachsend. Denn wir werden nicht bloß einen Ort, sondern eine Region bespielen.
Cut!
Ach! Sind schon wieder Linke dabei, die
Autoritäten unserer Gesellschaften herabzuwürdigen, zu demontieren? Man gedenke der
launigen Vorstellungen von VP-Generalsekretär Missethon, wonach "linke
Anarchos" dieser Gesellschaft den Halt rauben würden. (Siehe Eintrag vom 29. August!) Gut, darauf könnte man nun ewig
herumreiten, das würde fad, also lasse ich es ... bald. Ein klein wenig muß ich noch
darauf herumreiten, vielleicht heute und morgen, um einfach zu BELEGEN, daß schon ein
Weilchen "linke Anarchos" das geringste Problem dieser Gesellschaft sind. Die
merklich größten und teuersten Probleme werden offenbar von Herren in Anzügen und
Krawatten aufgeworfen. Europaweit.
Was sich selbst als
"rechts-konservativ" beziehungsweise "wertetreu" versteht, liefert
dann so Pausennümmerchen wie etwa ein CDU-Mann, Bayerns Ministerpräsident Edmund
Stoiber, der unlängst dadurch aufgefallen war, daß er Bürgerrechte verletzt hat, um
seine Karriere zu stärken. Von Stoiber las ich nun in der in "Kleine Zeitung":
Das ist insofern lustig, als man nun, nein, ich formuliere
es anders: Man möchte dem christlichen bayrischen Schreihals empfehlen, er möge
gelegentlich in seiner Bibel blättern. Im Buch Genesis (11, 1-9) ist anschaulich
behandelt, was man von solchen Auffassungen halten darf; zumindest steht in meiner Bibel:
Also: höher und höher bauen, das ging damals nicht gut
aus ... Aber ich wollte konkreteren Schaden an persönlichen und institutionellen
Autoritäten ansprechen. Niemand kann und wird bestreiten, daß die zwei Amtsperioden
einer blauschwarzen Regierung, die doch eher a bißl rechts als a bißl links stand, daß
also diese Ära den Besitzenden, den Wohlhabenden des Landes erhebliche
Steuererleichterungen gebracht hat. Es kann auch niemand bestreiten, daß in den letzten
Jahren in Österreich die Profite stiegen und die Investitionen sanken. Darüber besteht
Evidenz.
Man muß, ja man darf sich auch gar nichts dabei denken,
daß der vormalige Finanzminister, dieser beiden Amtsperioden, Karl-Heinz Grasser,
inzwischen bei Herrn Julius Meinl an Bord gegangen ist. Aber bei der folgenden Headline im
"profil" darf man sich
allerhand denken. (Bloß nicht "Verflixte Linke!", denn das wäre a bißl
unzutreffend.)
Nur zur Sichrheit sei bemerkt: wir reden
heute von Euro-Millionen, nicht von Schilling-Millionen.
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