29. August 2007

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Plauderstündchen mit Architekt Peter Lidl (links) und Verleger Reinhard Wernbacher; so ähnlich war die Situation vor einem Weilchen schon einmal. (Siehe next code: logbuch Eintrag #37!) Wie entsteht "Öffentlichkeit"? Wovon handeln Abgrenzungen? Wie privat soll oder muß "das Private" sein?

Ich weiß nicht, wo ich das gerade her hab, daß Städteplanung im Grunde Innenarchitektur sei, weil vom Menschen her angelegt ... naja, wenn es wahr ist. Städteplanung wird oft genug zum Repräsentationsunternehmen. Doch im Kern handelt sie, so nehme ich an, vor allem davon, das Verhältnis zwischen Öffentlichem und Privatem zu regeln, aber auch das "in between", also die Räume der Mobilität, zu organisieren.

Was mögen nun ein Architekt und Verleger mit solchen Zusammenhängen zu schaffen haben? Das ist natürlich eine rhetorische Frage, denn diese zwei von mehreren Professionen, durch welche derlei Zusammenhänge generiert und bearbeitet werden, besetzen Schlüsselstellen zwischen dem Öffentlichen, dem Privaten und dem "In between".

Ein großer Teil der Kommunikation quer durch diese "Sphären" unseres Lebens wird medial geregelt. Das scheint derart klar, als müßte man darüber gar nicht nachdenken. Es hat aber Vorteile darüber nachzudenken. Was im Rahmen von "next code" zum Beispiel am 13. September geschieht, wo Philosoph Erwin Fiala das Thema behandelt: "Was sind Medien?" [link]

Cut!

Wenn Werbung so funktioniert, und das tut sie vermutlich, dann wäre dies ein geradezu unübertreffliches Beispiel von Komplexitätsreduktion. ("wang" darf mit "Schniedel" übersetzt werden.)

>>Mail to simi: want your wang to be bigger, you need our product. lakiki marchant<<

Der grimmige Witz an diesem Spam-Text liegt darin, daß sich etwa die Einladung, einem präfaschistischen Männerbund zuzugehen, nicht knapper und treffender formulieren ließe. In beiden Fällen wird freilich etwas versprochen, dessen angedeuteter Effekt nicht lukrierbar ist.

Europa ist in der Sache sehr aktiv. Das rituelle Verlängern von Schniedeln in der höchst bewährten Form, erigierte Proleten und Kleinbürger straff aufzustellen, hat eine neue Variante, diesmal bei unseren Nachbarn. (Quelle: "Der Standard")

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Im selben Zeitfenster generiert ÖVP-Generalsekretär Missethon folgende Headline, der ein paar mehr als kuriose Ansichten folgen (Quelle: "profil"):

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Dazu gehört die Behauptung: "In den vergangenen 30 Jahren sind Autoritäten wie Polizei oder Lehrer systematisch im Image beschädigt worden." Da macht er es sich sehr bequem. Die Mängel und Schwächen des österreichischen Bildungssystems sind evident. Das reicht von der Volksschule bis in den Universitätsbereich. Ein Imageproblem?

Wenn überforderte und/oder schlecht ausgebildete Polizisten ihre Branche in Verruf bringen, Rassismus ist noch der geringste Vorwurf, der sich nicht entkräften läßt, Folter und fahrlässige Tötung sind unbestreitbar, garniert durch erbärmliche Machtkämpfen, die sich eben erst höchste Polizeioffiziere geliefert haben, woran der laufende Betrieb ernsthaften Schaden nahm ... ein Imageproblem? Sehr lustig!

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Ich wüßte gerne, in welchen relevanten, besser gesagt: wirkmächtigen Kreisen und Milieus Österreichs solche Optionen ernsthaft zur Debatte stehen. Und was genau soll denn das sein, eine "autoritätsfreie Gesellschaft"? Geschwätz! Polit-Karaoke.

Fragt man sich, von welchen Kräften die Republik schon ein Weilchen ausgeplündert wird und durch welche Art Akteure jede rechtsstaatliche Phantasie einer angemessenen Autorität verhöhnt wird, sieht man lauter Jungs in Anzug und Krawatte vor sich. Einige davon stehen zum Beispiel gerade in der Sache "BAWAG" vor Gericht ...


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