7. September 2007

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"Wir sind hier flexibel", sagte der Wirt. Über Rauchverbote habe ich gestern in der Folge ein paar bemerkenswerte Dinge gehört. Zum Beispiel, daß sie die Liebhaber exklusiver Pfeifen aus ihren vormaligen Lieblingskneipen in Richtung Internet-Foren verdrängen.

Denn wer sich spezielle, handgemachte Pfeifen leistet, möchte diese andere Kennern zeigen und die Details mit ihnen diskutieren. Ich dachte ja, es sei mit kostbaren Pfeifen ähnlich wie mit kunstvollen Möbeln, das alles habe eine lange Geschichte und seine Meister über wenigstens Jahrhunderte.

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Keineswegs. Pfeifen waren gerade noch Fabriksware. Seit rund zwei Jahrzehnten gibt es eine Handvoll Pfeifenmacher, es sind weniger als 40 rund um die Welt, die aus dem schwierigen Bryereholz besondere Stücke herausschneiden, um dann, der Maserung folgend, zu herausragenden Ergebnissen zu kommen. Peter Matzhold ist einer von ihnen.

Gibt man seinen Namen in eine Suchmaschine ein, ist man sehr schnell bei Einträgen aus recht entlegenen Ländern. Eine typische Notiz lautet:"The Picture attached is my Peter Matzhold pipe." Das bevorzugte Holz für solche Pfeifen wächst nur im Mittelmeerraum, unter der Erde, und braucht um die 60 Jahre, damit es zu einer Knolle in der Größe eines Kürbis wird. Davon ist dann nur der umgebende Rand brauchbar, der Kern hat zu viele Risse, Einschlüsse, Störendes. Denn neben der Form gehört Makellosigkeit zu den maßgeblichen Kriterien solcher Pfeifen.

Dazu benötigt man Fertigkeiten, die nirgends gelehrt werden. Und man benötigt Werkzeuge, die nirgends zu kaufen sind. Pfeifenmacher sind stets auf der Suche nach guten Werkzeugmachern. Der eine verwendet Instrumente, mit denen der andere sich nicht vorstellen kann, seine Arbeit zu tun.

Das ist das alles eine weitere Facette dessen, was mich nun schon eine Weile beschäftig ... rund um die Vorstellung von "Flow", wie es Mihaly Csikszentmihalyi in seiner Theorie verstanden hat. Ich hab vorgestern von einem anderen Meister dieses Metiers erzählt. Es handelt, daran habe ich heute keinen Zweifel mehr, von Quellgebieten, aus denen verschiedene Professionen gemeinsam schöpfen, keineswegs bloß Kunstschaffende, wo es um die Verfeinerung und Vertiefung geht, die sich durch Jahrzehnte der Praxis erreichen läßt, anders aber nicht.

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Es zeigt auch ein rauherer Arbeitsalltag Momente, wo nicht Notwendiges entsteht, sondern ganz andere Aspekte Gewicht bekommen. Ich steige gelegentlich auf Baustellen herum. Dabei hab ich gestern am Ende eines groben Handlaufs in einem flüchtig gezimmerten Stiegenhaus dieses "Bäumchen" zu sehen bekommen.

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