14. August 2007

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Selbstironie eines Lastwagenfahrers? Die gequetschte Gummi-Ente verweist auf Regisseur Sam Peckinpah. Der ließ in seinem Lastwagen-Film "Convoy" dem von Kris Kristofferson gespielten Helden den Spitznamen "Rubber Duck" zukommen. Aber ich denk eben an einen anderen Regisseur. Großmaul Franz Antel, Monument österreichischer Mittelmäßigkit, das sich stets demonstrativ in den Schatten der gerade herrschenden Politik zu stellen beliebte, ist verstorben. So wurde auf der Bühne der C-Promis ein Plätzchen frei.

Muß ein Kanzler heucheln, anderen nach dem Mund reden? Oder ist er doch nicht mit jenem erlesenen Geschmack ausgestattet, der in Gerüchten manchmal zur Sprache kommt? Vom Regisseur Franz Antel habe ich in den "twylyfe"-Journalen einmal notiert: "Wer hat denn je ein Buch gelesen und Erfolg gehabt?" [link]

Das ist die wohlvertraute antiintellektuelle Attitüde, mit der man sich hierzulande gerne den Massen anbiedert. Wann immer ich sonst Antel sich äußern vernahm, kamen Abschätzigkeiten heraus. Er hat es offenbar andererseits geliebt, sich als arroganter Schnösel herauszustellen.

Von seien unzähligen Filmen sind wohl nur "Der alte Sünder", "Hallo Dienstmann" und "Der Bockerer" erwähnenswert, aber sicher nicht herausragend. Es bleibt mir deshalb schleierhaft, aus welchem Kriterienhaufen Österreichs Bundeskanzler hier den "großen Künstler" hebt. (Quelle: "Der Standard")

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Wie kurios, daß Antel im gleichen Zeitfenster starb, wie Antonioni und Bergmann. Das gibt die Gusenbauer'sche Zuschreibung "großer Künstler" für Antel völlig der Lächerlichkeit preis.

Cut!

Manchmal ist es staunenswert, was mein Spam-Filter ohne deutliche Markierung durchläßt, obwohl die Mails eindeutige Schlüsselwörter enthalten. Gestern kam mehrfach ein ziemlich rüdes Angebot:

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mailto: BURTON729@xxx.yyy
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Warum fiel mir das nun grade beim Thema Franz Antel ein? "Blutjung und liebeshungrig (1972) aka Don't Tell Daddy (UK: video box title) aka Liebestollen Apothekerstöchter, Die aka Naughty Nymphs (USA) aka Passion Pill Swingers (USA: video title)" ... Solche Filme und Titel sind zwar sicher keine Pädophilie-Propaganda, aber gewissermaßen "atmosphärisches Beiwerk" in einem Drecksgeschäft; womit ich nun gar nicht das Produzieren schlüpfriger Filmchen meine.

Ich meine damit die sexuelle Aufladung von Zusammenhängen, die man genau von solchem Kontext strikt frei halten müßte. Es haben zwar natürlich Kinder erstens eine Sexualität und zweitens einen "Hunger nach Liebe". Aber Liebe meint eben Liebe und nicht sexuells Handeln von erwachsener Seite, meint schon gar nicht, daß sich ein Kind nach der Sexualität erwachsener Männer verzehren würde. Genau das wird aber mit solchen Sprachregelungen angedeutet, unterstellt.

Das ist dann auch die Obszönität eines Franz Antel. Nicht die lächerlichen Sex-Filmchen, sondern die Wirkung solcher Sprachregelungen, dieses raunende Unterfüttern solcher Gerüchte. Das ist hier mit Drecksgeschäft gemeint. Das fügt sich zur Meldung, die unlängst über österreichischen Kindersex-Tourismus die Runde machte. (Siehe den Eintrag vom 7.8.2007!)

Cut!

Kommende Nacht wieder um 00:59 Uhr:

martin krusches "transit zone"
macht station im nekrolog


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33•07