7. Mai 2007 "Ob
Restaurant, Café oder Kirche ..." das ist grenzgenial! Und sogar mit
"dekorativem Aufleger", was die in Art eines Döschens gehaltene Platte meint,
auf der eine Emaillearbeit imitiert wird. Raus auf den Boulevard und rein in die gelben
Zonen ... zur Zeit bin ich sehr vergnügt auf solchen Terrains zugange. "Die moderne
Hausfrau. Neues & Nützliches" [link]
Schon der Titel des Heftchens haut einen um, das
Dargebotene hat unübertreffliche Details. "Eröffnen Sie Ihr privates Moorbad"
empfiehlt, daß man sich einen mit Schlamm gefüllten Kunststoffbeutel auf den Rücken
klatscht. "Wir haben lange gesucht, bis wir diese Grabvase gefunden haben"
promotet eine Art Spucknapf, der an unsere Vergänglichkeit gemahnt. Oder! Der
"Tuben-Butler", mit dem man "den letzten Rest" aus Tuben drücken
kann, fasziniert. Und die Lösung "Viel günstiger als neue Fliesen!" verdanken
wir einem anbetungswürdigen Problemlöser. "Kacheldekore 'Delphin'", also mit
blauen Delphinen bedruckte Folienquadrate, die man auf die alten Fliesen klebt.
Ich hab aus dem Altpapier-Container noch einige andere
Schätze geborgen, deren genauere Durchsicht ebenso lohnend wie amüsant ist ... Ach!
Eines geht noch!
>>Vor dem Essen so hübsch wie nachher! Sie
möchten mit Appetit essen, ohne ständig an das mögliche Verkleckern Ihrer Kleidung
denken zu müssen? Dann greifen Sie doch einfach zur Riesen-Serviette! Dieser praktische
Helfer ist aus saugstarkem Frottee, hat eine Größe von 76 x 46 cm und wird mit
Klettverschluss am Hals geschlossen. Riesen-Serviette -- die Alternative zum
Kleiderwechseln! Unser Tipp: Auch für das Essen im Bett ist die Riesen-Serviette eine
große Hilfe! Material: 100% Baumwolle Waschbar bei 60°C<<
Cut!
Gestern ist mir irgendwie was Sentimentales in den Kopf
gekommen. Woher bloß? Ich vermute, wenn einem Selbstreflexion mißlingt, kommt etwas
Sentimentales heraus. Jedenfalls hat sich darin dann ein altvertrautes Motiv
zusammengebraut. "Whammer Jammer". Also bin ich darangegangen, meine Bestände
zu durchsuchen. Dieser Schallplatte, "Freeze Frame", ist noch da, "Full
House" habe ich wohl irgendwo verloren. Auf diesem verschwundenen Album der "J.
Geils Band" spielte Magic Dick jenen unglaublichen Lauf, der Mundharmonikaspieler
meiner Generation damals gnadenlos einschüchterte. (Dagegen war Mayall's "Rome To
Move" ja noch von Gnade getragen.)
Nun hab ich mich im Web etwas umgesehen. Bingo! Bei Youtube
findet man eine Live-Version, die den verwegenen Magic Dick mit einer derart unkorrekten
Frisur zeigt, daß man sich fragt, was der Bursche am Muttertag angestellt hat. Denn so
konnte er sich zuhause gewiß nicht blicken lassen: Das Video.
In dieser Aufzeichnung kommt übrigens eine "Flying V" von
Gibson kurz in's Bild. Dieses Brett ist mindestens so unkorrekt wie dir Frisur des
Harp-Spielers. Ich bin ganz entzückt, heute zu sehen, was wir damals für einen
merkwürdigen Geschmack hatten.
Man ahnt, ich drücke mich ein wenig vor dem Weiterführen
des Themas von vorgestern, als mir Philosoph Erwin
Fiala meine Lieblingsthese über das Verhältnis zwischen Abraham und Isaak, ähem,
räusper, ein wenig um die Ohren geschlagen hat. Demnach: "Whammer Jammer". Ich
hab dann im Web eine Tabulatur gefunden. Die verblüfft mich maßlos, gibt einen Eindruck,
wovon "abstraktes Denken" handelt.
[Volle
Ansicht] [Quelle: "Coast to Coast Music"]
Ich spiele selbst im Blues-Genre recht passabel
Mundharmonika, hab aber nicht die geringste Vorstellung, wie das, was bei "Whammer
Jammer" zu hören ist, sich in dieser Grafik wiederfindet, und, mehr noch, wie man es
von da auf eine Mundharmonika überträgt. Dann wäre da auch noch das mit der Kunst.
Dieses Thema schleppe ich stets mit mir herum.
Damit fühle ich mich heute zögerlich. Ausweichend: Jörg Vogeltanz hat mir in der Sache
Duden-Stoff zugeworfen. Etwa:
>>seit dem 18.jh. bezieht sich
"kunst" speziell auf die künstlerische betätigung des menschen und auf die
schöpfung des menschengeistes in malerei, bildhauerei, dichtung und musik. an den
gebrauch des wortes im sinnen von "künstlich geschaffenes" (kunst im gegensatz
zur natur) schließen sich zb. an die zusammensetzungen "kunstdünger, kunsthonig,
kunststoff". zur bildung des verbalabstraktums "kunst" beachte zb. das
verhältnis von "gunst" zu "gönnen" und von "brunst" zu
"brennen".<<
[kontakt] [reset] [krusche] |