26. April 2007
Soll man also über den Tellerrand hinausblicken, um das
eigene Tun gelegentlich prüfen zu können? Eine Fangfrage! Erneut sommerliche Sonne. Dazu
passend: Gefüllte Paprika, von einem Griechen zubereitet.
Das Plauderstündchen mit Thomas Wolkinger, Boss von
"Falter Steiermark", knüpft an mein Gespräch mit Herbert Nichols an. (Siehe
den Eintrag von vorgestern!) Es weist vieles
darauf hin, daß wir hier ein höchst selbstreferenzielles System etabliert haben, das
sich gegen Einwände von außen nach Kräften abschottet. Das meint freilich nicht alle
Aktiven auf diesem Feld. Aber es ist eine beunruhigend hohe Dichte, die eine Tendenz zu
Sekten-Prinzipien zeigt. Wobei die ausgegebenen Heilsversprechen vor allem an die Absender
selbst adressiert sind.
Bemerkenswert: Ich hab heute mit einem Arzt geplaudert. Der
kennt und beschreibt vergleichbare Verhaltensweisen in seinem Metier, bei der
"Heilskunst". Aber. Wolkinger. Er konstatiert, Debatten über Qualität und
Kriterien seien wenig willkommen. Warum das so ist?
Wolkinger wirkt darin etwas ratlos und mutmaßt, daß es
etlichen Leuten zu genügen scheint, auf diesem Feld angekommen und Teil des Betriebes zu
sein. Diese Situation dann über inhaltliche Aspekte in Frage zu stellen, könnte als
störend empfunden werden. Das könnte als Deutung funktionieren. Wenn die Statusfrage das
eigentliche, das Vorrangige Ereignis wäre: Diesem Feld, dieser Community zugerechnet zu
werden.
Es ist keine künstlerische Qualität Künstler zu sein. Im
Sinne einer Feststellung: "Ich bin ein Künstler, also bin ich ein Künstler."
Darin liegt nicht all zu viel Tragkraft. Andres ausgedrückt: Das ist mir zu esoterisch.
Wir haben dann schon noch erörtert, wovon Leistungsaustausch zwischen dem Kunstfeld und
anderen Bereichen handeln könnte, ohne dabei die Autonomie der Kunst anzutasten. Davon
später ...
Cut!
Der gestrige Tag hat mir einen 1969er Caddy eingebracht, in
dessen Kofferraum könnte ich mein Auto parken. Eine Flanke wie ein Brücke. In solchen
Autos werden Präsidenten erschossen.
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