31. März 2007
Gestern bin ich in vier verschiedenen Autos gesessen, um
die Strecken des Tages abzuspulen. Voller rasend verrinnender Stunden und mancher
Überraschung. Das unglaubliche Heck, dessen Rundung hier keck im Spiegel steht, gehört
dem Volvo C30, der auf Anhieb zum Darling unter meinen heurigen Testautos wurde.
Vergnügter hätte man die Strecke zwischen Birkfeld und Weiz kaum machen können. Das ist
ein unglaubliches Winkelwerk mit all den völlig unspektakulären Stellen und Nischen, die
ich außerhalb von Städten so mag ... dort, wo es wirklich still wird, entlegen wirkt.
Der Volvo mit dem höchst umstrittenen Design stand in
erheblichem Kontrast zur "Ente", die ich mittwochs auf einem Weizer Sportplatz
fahren durfte. An diesem 2CV ist bemerkenswert, daß er keinen Verbrennungs- sondern einen
Elektromotor hat, welcher die Fuhre in eine völlig andere Dimension des Fahrens stemmt.
Allein schon der Schalter, durch den man vorwärts fährt, wenn man ihn nach links auf die
1 stellt, während einen die rechte Position auf der 2 retour schiebt, hat was irgendwie
Erheiterndes und dieses Auto zu fahren macht einen fröhlich.
Viel essenzieller ist da natürlich der kleine Weingarten,
den ich unlängst erwähnt aber da noch nicht gekannt habe. Jene überschaubare Sammlung
von Reben, aus denen der Theologe Fery Berger seinen Wein bezieht. (Siehe Eintrag vom 3. März!) Ich war ganz zufällig in seinem Wohnort
gelandet, wo er gerade an der Tankstelle stand, bei der ich von einem Seat auf einen VW
umstieg. So sind mir die Momente vom Trivialen ins Gewichtige gekippt, um sich wieder
aufzulösen ... alles sehr zügig.
Daß Fery mir seinen kleinen, feinen Weinkeller gezeigt
hat, war für sich schon eine schöne Zäsur in diesem beschleunigten Tag. Daß ich dann
noch mit einem Muskateller und einem Welschriesling großzügig beschenkt vom Hügel
herunter kam, hat mich einmal mehr darüber staunen lassen, aus welchen Momenten heraus
das Leben seine Fülle zeigen mag.
Apropos das Triviale. Und die Fülle. Auch davon hat der
vorige Mittwoch gehandelt. Daß ich in Voitsberg eine Vollbremsung absolviert hab, weil da
dieser völlig außerirdische, rund 40 Jahre alte Plymouth Barracuda stand.
Allein schon die flüchtig wahrgenommene Silhouette solcher
Stücke (ich hatte auf Dodge Charger getipp) bewirkt in mir heftige Reaktionen. "kenn
ich nur von quartettkarten ... " meinte SPLITTERWERKER Mark Blaschitz, den ich mit meiner Aufregung über
diesen Fund noch behelligt habe.
Eine zweistündige Konferenz in einem Drive in-Laden am
Rande von Gleisdorf, nahe am Autobahnzubringer. Wir stecken in Klärungsschritten für
"next code: love". Kommunikation hat vermutlich immer zu wenig Präzision, also
muß man an sich selbst nacharbeiten. So gehts mir stets neu. Da ahne ich dann natürlich,
warum das Geschäft mit der Komplexitätsreduktion so boomt.
Obwohl ich das letztlich auch betreibe. Die Komplexität
eines solchen Tages auf ein Blatt, auf so einen Eintrag herunterzubrechen ... Oder aber,
es läuft darauf hinaus, den Tag dadurch quasi zu verdoppeln.
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