23. März 2007

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Auf dem Rückweg von den Feldern fand ich hinter dem Bahnhof diesen 544er Volvo, der wohl vor allem als ein Statement gegen den Winter gelten darf. 1960er-Jahre. Dieser Schwede war ja für sehr harte Bedingungen gebaut.

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Bei einer zweiten Runde, nun nicht mehr in Bergschuhen, sondern eben als Stadtmensch aufgestellt, traf ich Regina und Peter Kedl in der Stadt, mit denen mich zum Beispiel verbindet, daß sich noch heute Menschen alterieren, weil ich vor rund 15 Jahren, in einem sehr heißen Sommer, als Trauzeuge des Paares in T-Shirt und kurzen Hosen zur Hochzeit erschienen war.

Es ist etwas Berührendes daran, mit dieser Art von trivialen Legendenbildung zu tun zu haben. Ich hätte das früher sicher als Ausdruck eines Spießertums aufgefaßt. Heute begreife ich es als das Entfalten der Schätze einer Biografie. Denn es raffen sich die Menschen ja nicht prinzipiell zu großen Abenteuern auf. Da ergeben dann solche Episoden den Stoff langjähriger Erinnerungen.

Im Trivialfach ist das prima zu verwerten. Wo mag denn nun die Erregung über kurze Hosen festgemacht sein? Schlichte Gemüter. Nämlich. Zu unserem Projekt "next code: love" geht es natürlich auch in die Filmwelten. Ein Untertitel am Beginn unseres Projektes lautete: "Vom Groschenroman zum Großroman". Ich muß mich dazu nicht einmal zwingen, es macht mir einiges Vergnügen, gelegentlich in solche Stoffe einzutauchen.

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Das kann aber auch sehr hart werden. Wie bei der irreführenden Präsenz von Anjelica Huston in der Zimmer Bradley-Verfilmung "Die Nebel von Avalon". Als in einer Sequenz sehr finstere, schwer bewaffnete Burschen einen Hinterhalt legen, um die Priesterin Morgaine zu erwischen, entkommt sie ihnen im Getümmel. Und was brüllt einer der Kerle? "Ihr nach!"

Das meine ich mit "schlichtem Gemüt". Es scheint nötig zu sein, daß Zusammenhänge in dieser simplen Weise erzählt werden. Oder ist es so, daß man genau auf die Art schlichte Gemüter in die Ewigkeit fortschreibt? Hab ich jetzt ein Recht auf billige Unterhaltung? Oder ist das genau die Falschmünzerei, die einen so anfällig macht, in fragwürdige Konzepte eingespannt zu werden?

Letztlich scheint jedes Medienereignis legitimierende Kraft zu haben. Da liegt eines der Probleme. Beispiel: Graphic Novelist Jörg Vogeltanz teilt meinen gestrigen Einwand gegen den Unfug, das Rufen der Muezzins pauschal als "Geplärre" darzustellen. Er wandte sich freundlich an die Redaktion der "Kleinen Zeitung":

>>es mag schon sein, dass sich graz gerne als "bollwerk gegen den islam" missversteht, doch der wirklich entlarvende ausrutscher, der Ihnen jüngst passiert ist (siehe foto im anhang), dürfte selbst einem von einer katholisch agierenden presseorganisation betriebenen blatt nicht passieren.<<

Die komplette Mail: [link] ... in der Vogeltanz meint, daß er auf Antwort keinen Wert lege. Es kam allerdings eine Antwort:

>>Sehr geehrter Herr Vogeltanz, obwohl Sie keine Antwort wollten, schicke ich Ihnen eine, weil ich zumindest eines zurechtrücken möchte (in der Sache haben Sie ja leider völlig recht): wir haben in der Konferenz am nächsten Tag sehr wohl über das Thema gesprochen und der Tenor war ungefähr der Ihrer Kritik. Es ist uns also aufgefallen, wenn auch zu spät. Wir geloben mehr Aufmerksamkeit. Herzlichen Dank für Ihre Rüge und schöne Gruß aus der Schönaugasse ... Thomas Götz<<

[Der "Balkan-Reflex"]

Cut!

Ich hab unlängst erwähnt, daß ich bei einem Mann zu Gast war, der in Fachkreisen rund um den Steyr-Puch 500 einen legendären Ruf besitzt. Ferdinand Thaler. Was er mir erzählt und was er mir mitgegeben hat, war für mich nun Anlaß, solche Stoffe etwas konzentrierter aufzuarbeiten und das in einer eigenen Website zu bündeln.

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12•07