25. Februar 2007

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>>Die neun Colourprints auf Leinwand (100x130cm) werden von uns als "Neun der prächtigsten Entwürfe einer historischen Architektur zum Dreieck, bestehend aus Karlskirche, Hofstallungen und Hofburg und in Anlehnung an spätere Entwürfe zum Kaiserforum" bezeichnet. Sie sind Entwurfsbehauptungen über nicht bekannte Arbeiten von Johann Bernhard Fischer von Erlach zu diesem Thema.<<

Eine Anmerkung der Gruppe SPLITTERWERK zu jenen Arbeiten, die mir nun in die Hände gegeben sind. Was es dabei mit Fischer von Erlach auf sich hat, ist im Projektlogbuch von "next code" notiert: [link]. (Die Ausstellung des SPLITTERWERK zu diesem Thema läuft noch bis April in Graz.)

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Stellt man sich Denkakte und die Ergebnisse ästhetischer Erfahrungen als "Schíchtungen" vor, als "Layer", die sich übereinander legen (lassen), daß demnach ein entstandenes Werk als eine Art Sandwich zu verstehen wäre, dann gibt es auf der Ebene des Imaginären die Möglichkeit, durch diese Schichten / Layers hindurch zu blicken. Wie eine Kamera Fokusverschiebungen zuläßt, um in Bereichen einer Tiefenschärfe unterschiedliche "Sichtbarkeiten" festzulegen, so kann auch unser Geist in diesen "Möglichkeitsraum" hinein, durch diese Schichten hindurch "blicken".

Würden Sie heute in das Grazer Stadtmuseum gehen, Sie fänden dort die SPLITTERWERK- Arbeiten vor, von denen zwar einige in der Tat über einander gelegte Schichten sind, deren transparente Lagen durchblickbar sind, aber die meisten Blätter haben eine blickdichte Oberfläche.

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Dennoch läßt sich hindurchschauen, da wechselt man bloß zwischen Aktualität und Virtualität; was keine Dimension von Computerstützung ist, Aristoteles hat dieses Bezugssystem schon in solchen Begriffen beschrieben.

Am Anfang dieser Page sieht man ein Stück, daß ich aus diesem Bedeutungsgeflecht herausgerissen hab. (Ja, Bedeutungen haben visuelle Entsprechungen. Oder Visuelles wird mit Bedeutungen belegt, aufgeladen; das sind aber nachrangige Fragen.) Als ließen sich Kanäle in die Werke stanzen, wie Bohrungen, in denen die verwendeten Sonden einem die Schichten und deren Inhalte offenlegen ...

Auf welche Art haben Vorleistungen als Fundament künstlerischen Schaffens Bedeutung? Bleibt man bei der Metapher von den "Schichtungen", dann reichen die Layers ja weit über das einzelne Werk hinaus ... in die Tiefe. Und sei es eine zeitliche Tiefe, in der dann etwa der große Barockarchitekt Fäden gespannt hat, in denen man sich verfängt, um sich auf diesen Ebenen umzusehen. Und wenn man aus solcher Betrachtung zurückkehrt, hat sich die eigene Gegenwart verändert.

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So fesselt mich auch gerade wieder an Filmen von Akira Kurosawa, im Moment vor allem an "Ran", wo ich mich in einzelnen Szenen verheddere, was meinen Blick verändert. Die Vorleistungen anderer, ohne die es meine Arbeit gar nicht gibt ...

Ich hab das unlängst anläßlich des Beispieles von Schmock Grasser erwähnt: "Stell so einen Tüchtigen nackt in eine entlegene Steppe. Nichts wird passieren. Außer daß es ihn verweht." In Goethes "Faust" gibt es dazu auch etwas, ich muß die Stelle suchen ....


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